Das Bata Shoe Museum hat mit grosser Freude die Eröffnung seiner
neuesten Ausstellung Roger Vivier:Process to Perfection bekannt
gegeben.
Roger Vivier war einer der berühmtesten Schuhdesigner des 20.
Jahrhunderts. Die Ausstellung zeigt exquisite, mit Juwelen besetzte
und elegant geformte Schuhe, die die Füsse von eleganten Frauen auf
der ganzen Welt geziert haben.
Vivier begründete seinen Ruhm in den 1950er Jahren, als er
begann, Schuhe für Christian Dior zu kreieren. Seine Schuhe wurden in
der Mitte des vorigen Jahrhunderts zum Inbegriff von Glanz und
Eleganz. Die oftmals erfinderisch geformten und verschwenderisch
verzierten Schuhe von Vivier sicherten sich eine illustre Klientel,
einen dauerhaften Platz in der Geschichte der Mode und den Titel
„Fabergé der Schuhe“.
„Die verschiedenen Formen von Absätzen faszinierten Vivier und
einige seiner bedeutendsten Stücke zeichnen sich durch neuartige
Absätze aus, wie etwa den Stiletto oder den legendären gewölbten
Kommaabsatz“, so Elizabeth Semmelhack, Chefkuratorin des Bata Shoe
Museums. „Wir möchten, dass die Besucher der Ausstellung einen
lebhaften Eindruck von der atemberaubenden Schönheit der Designs und
von der unerschöpflichen Kreativität und dem Willen zur Perfektion
des Künstlers mit nach Hause nehmen.“
Roger Viviers künstlerische Sensibilität führte ihn an die Ecole
des Beaux Arts, wo er von 1924 bis 1925 Bildhauerei studierte. Er
fand aber seine eigentliche Berufung, als ihm in den späten 1920er
Jahren ein Freund der Familie eine Stellung in einer Schuhfabrik
anbot. In den frühen 1930er Jahren fertigte Vivier Schuhe für
berühmte Kunden wie Mistinguett und Josephine Baker an und entwarf
Schuhe für Hersteller wie Delman und Bally. Es war auch zu dieser
Zeit, dass Vivier begann, Schuhe für die deutschen Lederwerke
Heyl-Libenau und deren Pariser Tochterunternehmen Laborémus zu
entwerfen.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs musste Vivier seinen Laden
schliessen. Nach einer kurzen Zeit des Wehrdienstes verliess er
Frankreich im Jahr 1941 und ging auf Einladung des amerikanischen
Schuhfabrikanten Herman Delman nach Amerika. Auf dem Weg in die
Vereinigten Staaten traf Vivier mit der Modistin Suzanne Rémy
zusammen, und als Delman aufgrund der kriegsbedingten Leder- und
Schuh-Rationierung Viviers Stunden kürzte, begann er, gemeinsam mit
Rémy Hüte zu entwerfen und herzustellen. Die beiden waren so
erfolgreich, dass sie im Jahr 1943 eine Boutique namens Suzanne et
Roger auf der Madison Avenue eröffnen konnten. Trotz des Erfolgs
kehrte Vivier gegen Ende des Zweiten Weltkriegs noch einmal nach
Paris und zur Schuhmacherei zurück.
Roger Vivier traf im Jahr 1949 auf einer Dinnerparty erstmals mit
Christian Dior zusammen. Aufgrund Viviers Exklusivertrag mit Delman
kam man beim Abendessen auf Hüte zu sprechen, und Vivier bot sich
Dior als Modist an. Dior konnte sich mit diesem Vorschlag nicht
anfreunden, aber bei ihrem nächsten gemeinsamen Abendessen kam die
Rede auf Schuhe. Dior hatte in den späten 1940er und frühen 1950er
Jahren mit den berühmten Schuhdesignern Salvatore Ferragamo und André
Perugia zusammengearbeitet, aber suchte nun jemanden, der in sein
Modehaus eintreten und exklusiv für ihn arbeiten sollte. Dior wollte
Vivier.
Um sich die Dienste Viviers zu sichern, schloss Dior im Januar
1953 einen Fünf-Jahres-Vertrag mit Herman Delman. In den ersten zwei
Jahren der Vertragslaufzeit trugen die von Vivier entworfenen Schuhe
die Namen von Delman und Christian Dior auf dem Etikett; der Name
Vivier wurde jedoch nicht erwähnt. Allerdings war in der Presse und
in der Öffentlichkeit bekannt, dass der eigentliche Schöpfer der
Dior-Schuhe Vivier war. Im Jahr 1955 belohnte Dior Vivier für seine
Erfolge, indem er ihm die Ehre erwies, dass Christian Dior Schuhe
nunmehr auch seinen Namen tragen durften, ein Privileg, welches Dior
keinem anderen seiner Mitarbeiter gewährt hat.
Im Pressematerial aus den ersten Jahren nach Eröffnung seiner
eigenen Boutique rühmt sich Vivier der Zusammenarbeit mit
Modeschöpfern wie Guy Laroche, Pierre Balmain und Madame Gres. Der
wichtigste Modeschöpfer, mit dem er zusammengearbeitet hatte, war
jedoch Yves Saint Laurent. Während er für Yves Saint Laurent
arbeitete, kreierte er zwei das ganze Jahrzehnt prägende Designs,
nämlich den Stiefel mit hohem Absatz und den Schnallenschuh mit
niedrigem Absatz. Beide Kreationen brachten ihm schnell Anerkennung
als Vorbote einer neuen Mode, obwohl interessanterweise beide
Schuhformen eigentlich in der Mode des 18. Jahrhunderts verwurzelt
sind.
Im weiteren Verlauf der 1960er Jahre feierte er beispiellose
Erfolge; er war als Schuhdesigner „der Mann der Stunde“. Im Jahr
1968, im selben Jahr als er mit dem begehrten er Neiman-Marcus-Preis
ausgezeichnet wurde, nahm er Schals und Handschuhe in seine
Kollektion auf. Im Jahr 1969 schuf Vivier eine neue Abteilung in
seinem Salon, Monsieur Vivier, wo er nach Mass angefertigte
Männerschuhe anbot.
Die Ausstellungsstücke aus den eigenen Vivier-Beständen des Bata
Shoe Museums werden ergänzt durch Leihgaben aus weltbekannten
Institutionen wie dem Metropolitan Museum of Art in New York, dem
Deutschen Ledermuseum in Deutschland und Roger Vivier, Paris. Die
Ausstellungsgestaltung reflektiert den Untertitel der Ausstellung,
indem sich ein Raum mit Viviers Arbeitstechniken beschäftigt und ein
anderer Raum den Besuchern die hohe Kunst des Schuhdesigns nahe
bringt. Ansprechende Grafiken und elegantes Dekor mit opulenten
Kronleuchtern kontrastieren mit dem nackten Weiss der Wände, so dass
die rund 65 Meisterwerke ausgezeichnet zur Geltung kommen. Wegen der
Empfindlichkeit einiger Artefakte die Ausstellungsstücke alle drei
Monate ausgetauscht, sodass auch wiederkehrende Besucher immer wieder
neue Vivier-Schuhe bewundern können.
Ein interessantes Begleitprogramm und eine Vortragsreihe ergänzen
die Ausstellung.
Roger Vivier:Process to Perfection ist noch bis zum 7. April 2013
zu sehen.
Über das Bata Shoe Museum
Das Bata Shoe Museum ist der Erhellung der Rolle von Schuhen im
sozialen und kulturellen Leben der Menschheit gewidmet. Die wachsende
internationale Sammlung des Museums umfasst über 13.000 Objekte und
4.500 Jahre Geschichte. Anhand eines abwechslungsreichen Programms
aus Veranstaltungen und Ausstellungen erschliessen sich dem Besucher
die Geschichten hinter den Schuhen aus vielen Ländern und Kulturen.
Weitere Informationen sind unter http://www.batashoemuseum.ca
verfügbar.
Bild mit Bildunterschrift: „Roger Vivier fand künstlerischen
Ausdruck in der Ausformung eines Fussbetts, der Gestaltung eines
Absatzes und des Zehenbereichs von Schuhen. Vivier realisierte die
Details seiner Entwürfe mittels sogenannter Pull-over. Dies sind
dreidimensionale Modelle von Schuhen, die in der Entwurfsphase der
Schuhfertigung entstehen. Sie bestehen aus dem Oberleder von Schuhen,
das über ein hölzernes Schuhbett gezogen wird, um die Form eines
neuen Designs sichtbar zu machen. Die Vivier-Sammlung des Bata Shoe
Museums umfasst 80 dieser Pull-over von Vivier aus seiner Zeit bei
Dior. Copyright (c) 2012 Bata Shoe Museum, Toronto, Kanada (CNW Group
/ Bata Shoe Museum) „. Bild abrufbar unter: http://photos.newswire.ca
/images/download/20120509_C6047_PHOTO_EN_13590.jpg
Bild mit Bildunterschrift: „Viviers frühere Ausbildung als
Bildhauer an der Ecole des Beaux Arts fand ihren Ausdruck in der Art
und Weise, wie er ein Schuhbett, einen Absatz oder eine Schuhspitze
ausformte. Foto: Copyright (c) The Metropolitan Museum of Art.
Bildquelle: Art Resource NY (CNW Group / Bata Shoe Museum)“. Bild
verfügbar unter: http://photos.newswire.ca/images/download/20120509_C
6047_PHOTO_EN_13587.jpg
Bild mit Bildunterschrift: „Eine der berühmtesten
Vivier-Kreationen ist eine Abendbottine aus dem Jahr 1961. Es
handelte sich dabei um einen Schuh mit Perlen, Pailletten, verzierten
Seidenbändern und Silber-Stickerei, veredelten Spitzen und einem
Pfennigabsatz mittlerer Höhe. Foto: Copyright (c) The Metropolitan
Museum of Art. Bildquelle: Art Resource NY (CNW Group / Bata Shoe
Museum)“. Bild abrufbar unter http://photos.newswire.ca/images/downlo
ad/20120509_C6047_PHOTO_EN_13588.jpg
Bild mit Bildunterschrift: „Viviers frühere Ausbildung als
Bildhauer an der Ecole des Beaux Arts fand ihren Ausdruck in der Art
und Weise, wie er ein Schuhbett, einen Absatz oder eine Schuhspitze
ausformte. Foto: Copyright (c) The Metropolitan Museum of Art.
Bildquelle: Art Resource NY (CNW Group / Bata Shoe Museum)“
Bild mit Bildunterschrift: „Eine der berühmtesten
Vivier-Kreationen ist eine Abendbottine aus dem Jahr 1961. Es
handelte sich dabei um einen Schuh mit Perlen, Pailletten, verzierten
Seidenbändern und Silber-Stickerei, veredelten Spitzen und einem
Pfennigabsatz mittlerer Höhe. Foto: Copyright (c) The Metropolitan
Museum of Art. Bildquelle: Art Resource, NY (CNW Group / Bata Shoe
Museum)“
Weitere Informationen:
Für weitere Informationen, Interviews und Bildmaterial wenden Sie
sich bitte an:
Rosmarie Gadzovski
Marketing & Public Relations Manager, Bata Shoe Museum
Tel. +1-416-979-7799, Durchwahl 225 oder per E-Mail an
rosmarie.gadzovski@batashoemuseum.ca
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