Bayern-Star Leon Goretzka glaubt nicht an Leipziger Durchmarsch

Dass sich das Rennen um die Meisterschaft so spannend gestaltet wie lange
nicht mehr, liegt vor allem an RB Leipzig. Die Nagelsmann-Truppe konnte auch
nach dem 18. Spieltag ihren Vier-Punkte-Vorsprung auf den Rekordmeister aus
München behaupten. Dessen Mittelfeld-Ass Leon Goretzka glaubt indes nicht an
einen Durchmarsch der „Bullen“.

Für eine Weile hatte es den Anschein, als ob die Überraschungsmannschaft
aus der Hauptstadt auch dem Tabellenführer ein Bein stellen könnte. Immerhin
hatte Union Berlin bereits die Borussen aus Dortmund und Mönchengladbach düpiert,
und auch für den SC Freiburg war gegen die „Eisernen“ nichts zu holen.

So dauerte es immerhin 40 Minuten, bis RB Leipzig den Berliner
Führungstreffer aus der 10. Spielminute egalisieren konnte und die Partie
schließlich souverän mit 3:1 für sich entschied. Maßgeblichen Anteil daran
hatte Nationalstürmer Timo Werner, der seine Saisontore 19 und 20 erzielte und
gleichauf mit Bayern-Star Robert Lewandowski die Torschützenliste anführt.

Besonders spektakulär war sein Treffer zum zwischenzeitlichen Ausgleich,
ein Gewaltschuss in den Torwinkel. „Das beste Tor, was ich je geschossen habe
im Profifußball“, schwärmte Werner nach der Partie. Der 23-Jährige hat damit weiter
beste Karten auf der Jagd nach dem Uralt-Rekord von Legende Gerd Müller. „Sein
Ziel muss jetzt sein, 40 Tore zu schießen. Dann sind wir zufrieden“, erklärte
RB-Leipzig-Kapitän Marcel Sabitzer. Der
„Bomber der Nation“ hatte die Bestmarke in der Saison 1971/72 aufgestellt.

Durchaus möglich, dass Werner sie in dieser Spielzeit tatsächlich knackt.
Der neue Coach Julian Nagelsmann konnte offenbar nicht nur ihm, sondern dem
ganzen Leipziger Kollektiv noch einmal einen Schub verleihen. Dies lässt sich
auch an nackten Zahlen ablesen: Erstmals in der Bundesliga-Geschichte gelangen
einer Mannschaft in neun aufeinander folgenden Partien mindestens drei Treffer.
Union-Akteur Christian Gentner zollte der Angriffswucht der „Bullen“ hernach
Respekt: „Ich habe keinen stärkeren Gegner gesehen in dieser Saison.“

Bildquelle: bwin

Münchner Bayern in Lauerstellung

Dass der Leipziger Höhenflug mit nunmehr 40
Punkten aus 18 Begegnungen ungebremst weitergeht, wird beim Konkurrenten aus
München bezweifelt. „Die Saison ist noch lang, und es werden noch viele Punkte
vergeben“, meinte kürzlich Mittelfeldspieler Leon Goretzka. „Ich
glaube nicht, dass Leipzig jedes Spiel in der Rückrunde gewinnen kann.“

Der Rekordmeister, dessen Ex-Präsident es bekanntermaßen am liebsten sah,
wenn die anderen Clubs den Tabellenstand der Bayern „mit dem Fernglas“
betrachteten, fühlt sich jedenfalls gut gerüstet für den Kampf um den achten
Meistertitel in Serie. „Wir müssen einfach unsere Arbeit machen und Punkte
holen“, so Goretzka weiter.

Teamkollege Thomas Müller, der beim jüngsten 4:0-Erfolg bei Hertha BSC
Berlin seinen 107. Bundesliga-Treffer markierte, gibt sich gewohnt
angriffslustig. „Wir sind weiter eine sehr wettkampfbezogene Mannschaft, die in
der Lage ist zu liefern, wenn sie muss“, lautete Müllers Kampfansage an die Leipziger.

Wie die aktuellen Kräfteverhältnisse sind, darüber dürfte spätestens der 9.
Februar Aufschluss geben. Dann treten die „Bullen“ zum direkten Duell der
Meisterschaftsaspiranten in der „Allianz Arena“ an. Das Hinspiel in Leipzig zu
Beginn der Saison endete mit einem 1:1-Unentschieden.

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