Vor allem im Kontext Umweltschutz ist das E-Auto stark im Kommen. Privatpersonen werden sogar von einigen Bundesländern gefördert, wenn sie sich ein E-Auto zulegen und eine sogenannte Wallbox einbauen müssen, die ihnen ermöglicht, das Auto auch zuhause aufzuladen. Doch es gibt auch immer wieder Kritik: die Ladezeiten seien zu lang, die Ladebedingungen noch nicht praktikabel genug. Der unbestreitbare Vorteil des E-Autos ist jedoch seine Umweltfreundlichkeit – insbesondere dann, wenn es mit Ökostrom betrieben wird. Inwiefern ist diese Technologie sinnvoll für Unternehmen, die ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten, aber auch schicke Firmenwagen fahren möchte? Dem gehen wir auf den Grund…
E-Auto als Firmenwagen
Bereits 28% aller deutschen Unternehmen haben E-Autos zumindest in ihren Fuhrpark aufgenommen. Kleinere Unternehmen zeigen sich dabei allerdings etwas zögerlicher, da die Kosten auf den ersten Blick doch ziemlich hoch zu sein scheinen. Was weniger bekannt ist: auch für Unternehmen, die E-Autos kaufen, gibt es Vergünstigungen.
- Eine vergünstigte Kfz-Steuer
Die Kfz-Steuer kann ganz schön teuer werden, je nach Regionalklasse, Typklasse, Alter des Fahrers und des Autos. Bei einem E-Auto als Firmenwagen fällt die Kfz-Steuer – und damit ein finanzieller Posten – über 10 Jahre weg. Und nach Ablauf der 10 Jahre muss auch nur die Hälfte des normalen Beitrages gezahlt werden. Und das ist eben immer noch sehr viel günstiger, als der übliche Betrag, der auf ein Jahr gerechnet fällig wird.
- Steuervorteil bei der privaten Nutzung
Normalerweise wird es nicht gern gesehen, wenn ein Dienstwagen auch privat genutzt wird. Außerdem muss die private Nutzung versteuert und in der Steuererklärung angegeben werden. Bei einem E-Auto sieht das mittlerweile etwas anders aus. Fahrer eines E-Firmenwagens müssen bei privater Nutzung des Autos nur 0,25 Prozent in ihrer Steuererklärung angeben. Dieser Betrag wurde übrigens zum 1. Januar 2020 noch einmal herabgesetzt, und zwar von 0,5 Prozent auf die Hälfte reduziert. Wer also nun einen E-Firmenwagen auch privat nutzen möchte, hat ein gutes Händchen für Timing und greift aktuell eine saftige Vergünstigung ab. Diese Regel gilt allerdings nur für E-Autos ohne CO2-Emissionen und mit einem Bruttolistenplatz von nicht mehr als 40.000 Euro.
Das E-Auto als Dienstwagen kann also einen echten Steuervorteil bringen. Unlängst – im Juli 2019 – wurde diese Maßnahme, die eigentlich nur bis 2021 gelten sollte, bis 2030 verlängert. Ein weiterer Vorteil dieses Paketes: meist werden ausgediente Firmenwagen günstiger an Privatpersonen verkauft. Es wird also gehofft, dass durch höhere Verkaufszahlen von E-Autos an Firmenkunden auf lange Sicht mehr E-Autos als Gebrauchtwagen verkauft werden können. Für die wird dann kein Bonus mehr gezahlt und der Preis ist niedriger.
- Der Umweltbonus des Bundes
Auch der Bund – das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert aktiv den Verkauf von E-Autos. Sowohl Privatkunden als auch Unternehmen erhalten vom Staat Fördergelder, falls sie sich für die Anschaffung eines E-Autos entscheiden. Sowohl Kauf als auch Leasing eines förderfähigen E-Autos werden vom Bund mit 6000 Euro bezuschusst. Im November 2019 wurde dieser Betrag von 2000 Euro angehoben, seit dem 18. Februar 2020 hat auch die EU den Maßnahmen zugestimmt. Auskunft über die Förderbarkeit gibt die Liste der förderfähigen E-Autos, die Sie vor dem Kauf heranziehen sollten. Wichtig ist für die Förderung auch, dass auch der Hersteller den Listenpreis um die gleiche Summe herabsetzt. Um einen Antrag auf Umweltbonus zu stellen, muss das Auto vorher gekauft und zugelassen worden sein. Der Antrag selbst wird online ausgefüllt und eingereicht. Beim Kauf sind Zulassungsbescheinigung, Kaufvertrag und bei einem Gebrauchtwagen ein Nachweispaket dem Antrag beizulegen.
Auch der Einbau der Ladetechnologie für das E-Auto wird vom Bund unterstützt. Die Basisversion einer Wallbox wird mit bis zu 40% der Kosten gefördert, zum Einbau einer Schnellladestation werden maximal 50% zugeschossen. Natürlich gibt es dafür auch Bedingungen: die Ladestation muss 24 Stunden, sieben Tage pro Woche zugänglich sein und muss mit grünem Strom betrieben werden. Also Strom, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wurde. Grüner Strom ist zu teuer? Das muss gar nicht stimmen. Besonders lokale Anbieter machen immer wieder Sonderangebote, von denen auch Unternehmen profitieren können. Zudem kann der sogenannte Gewerbestrom beantragt werden. Je nach Abnahmemenge kann der Unternehmer/die Unternehmerin davon gewaltig profitieren und bares Geld sparen. Eine Übersicht über Stromtarife von grünen Anbietern und zum Thema Gewerbestrom finden Sie bei Vergleichsportalen, die Ihnen die Tarife aufschlüsseln.
- Das KfW Umweltprogramm
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet ein gesondertes Umweltprogramm mit günstigen Krediten, die ausschließlich für umweltschonende und -schützende Maßnahmen aufgewendet werden dürfen. Auch die Anschaffung von E-Autos als Firmenwagen und der Einbau der entsprechenden Ladevorrichtungen zählt zu den gestatteten Maßnahmen, die von der KfW unterstützt werden. Dabei handelt es sich also um ein weiteres Entgegenkommen für Unternehmen, die E-Autos in ihren Fuhrpark aufnehmen möchten.
- Niedrige Wartungskosten bei E-Autos
Auch ein E-Auto muss gewartet werden. Doch bei einem E-Auto ist kein Motoröl nötig, Luft- und Kraftstofffilter fehlen, auch einen Verbrenner und die Kupplung fehlen. Letztere gilt als das größte Verschleißteil beim klassischen Benziner. Auch die Bremsen, die sonst immer wieder ausgetauscht werden müssen, werden beim E-Auto kaum beansprucht.
Im Gegensatz zum Auto mit herkömmlichem Verbrennungsmotor muss ein E-Auto einmal nach dem Kauf, dann das nächste Mal bei 30.000 Kilometern oder nach zwei Jahren inspiziert werden. Das spart einige Werkstattkosten und natürlich auch Zeit.
E-Auto als Firmenwagen – eine gute Idee Auch, wenn die Kosten auf den ersten Blick erst einmal erschreckend hoch zu sein scheinen, relativiert sich der Eindruck bald, wenn man alle Möglichkeiten für Zuschüsse und Förderungen unter die Lupe nimmt. Ein günstiger Stromtarif und die bei einem E-Auto wegfallenden Werkstattbesuche spielen bei den Finanzen eine zusätzliche Rolle. Insgesamt können Sie durch ein paar Anträge und Einreichungen einiges an Geld sparen und Ihre Mitarbeiter trotzdem umweltfreundlich Auto fahren lassen.
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