Fair Play – aber nur mit Play Fair

Überall sieht man Fußbälle, aber wer stellt sie her? Acht von zehn handgenähten Fußbällen weltweit kommen aus der pakistanischen Stadt Sialkot, in der ca. 30.000 Menschen von der Näharbeit am Ball leben. Um die 700 Nadelstiche braucht ein Näher, um aus den 32 Waben einen Fußball zusammenzunähen. Die Näher werden dabei nicht nach Stunden bezahlt, sondern nach Anzahl der zusammengenähten Bälle. Oft reicht das Einkommen der Arbeiter zur Ernährung der Familien nicht aus. Kinderarbeit ist in der Fußballproduktion dank internationaler Kampagnen zwar mittlerweile verboten, aber solange die Eltern zu schlecht bezahlt werden, müssen die Kinder weiterhin zum Familieneinkommen beitragen. Wenn nicht mehr in der Ballproduktion, dann anderswo – zum Teil unter noch schlimmeren Bedingungen.

Fußbälle aus Fairem Handel sorgen für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Näher und Näherinnen. Bei den Projektpartnern arbeiten ausschließlich Erwachsene. Sie erhalten in der Regel für Fairtrade Bälle zwischen 16 und 25 % mehr Lohn. Zusätzlich wird in Projekte investiert, die die Lebens- und Arbeitsbedingungen vor Ort verbessern, so werden z. B. Räumlichkeiten besser belüftet und beleuchtet. In zwei Nähzentren wurden Vorschulen für die drei- bis fünfjährigen Kinder der Mitarbeiterinnen eingerichtet. Zusätzlich schafft der Faire Handel auch Arbeitsplätze für Frauen: Fußbälle zu nähen ist die einzige Arbeit, die es in der Gegend um Sialkot für Frauen gibt. Da Frauen im islamisch geprägten Pakistan nicht mit Männern in einem Raum arbeiten dürfen, wurden Nähzentren geschaffen , in denen die Frauen unter sich bleiben und so die Möglichkeit erhalten, mit für das Familieneinkommen zu sorgen.

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