Frankreich denkt über Verschiebung der Schulferien zugunsten der Skiindustrie nach

Die französische Regierung hat vor Kurzem für eine Kontroverse gesorgt, als sie eine eventuelle Verschiebung der Schulferien zugunsten der Skiindustrie ankündigte. Denn letztere leide offenbar massiv unter der Tatsache, dass viele Familien gute Last Minute-Skiangebote aufgrund der zu späten Jahreszeit ausschlagen. Sie glauben, dass in den Osterferien schon der beste Schnee des Jahres gefallen und die Saison so gut wie vorüber sei.

Und damit haben sie nicht unbedingt Unrecht. Denn die Schulferien beginnen je nach Region normalerweise Anfang, Mitte oder Ende April und laut der Skiindustrie ist das schlichtweg zu spät, um noch etwas von der besten Saison abzubekommen. Mit einer Verschiebung der Ferien um eine Woche erwarten sie sich einen Einstieg der Einnahmen um 3%.

Viele Skiexperten widersprechen dieser Aussage allerdings vehement und argumentieren, dass es im April sehr wohl noch guten Schnee gebe. Denn dieser sei oftmals noch um die Osterzeit gefallen und viele Familien, die sich auf Last Minute-Skiangebote eingelassen hätten, hätten von hervorragenden Wetterbedingungen profitiert.

So berichtet Ski Amis, ein etablierter Anbieter von Skihütten mit und ohne Verpflegung in französischen Sportgebieten, folgendes: „Viele erfahrene Skifahrer ziehen eher das späte Saisonende für ihren Aufenthalt vor, weil das Wetter dann ein toller Kontrast zwischen Sonnenschein und Schnee ist. Dies ermöglicht Urlaubern das Beste aus zwei Welten.“

Neben Experten der Branche sind übrigens auch einige Vertretungen von Eltern und Lehrern gegen den Vorschlag zur Verschiebung, welcher hauptsächlich vom französischen Außenminister Laurent Fabius unterstützt wird. Sie glauben, dass die Verschiebung einen minimalen bis keinen Einfluss auf die Skiindustrie haben und im Endeffekt nur Unannehmlichkeiten für Eltern bereiten würde.

Dagegen steht die Meinung vieler Besitzer von Skiunterkünften, die auf die letzte Änderung der Schulferien im Jahr 2009 hinweisen. Denn diese führte seit damals jedes Jahr zu einem Rückgang der Einnahmen um rund 3%. Eine erneute Verschiebung könne daher nur vorteilhaft sein.

Es bleibt abzuwarten, wofür sich die französische Regierung entscheidet. Bis dahin kann Urlaubern nichts anderes geraten werden, als Last Minute-Skiangebote zu nutzen und dem Schnee des Saisonendes eine Chance zu geben.

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