Auf Einladung der alternden Gräfin Bartory sollen am Freitag, dem 29. Oktober die geladenen Gäste in die uralten Mauern der Ehrenburg strömen. Auf dem Weg zum versteckt gelegenen „Schloss Wurdelak“ – so heißt die Burg beim „Geistermahl“ -begrüßen finstere Gesellen mit Fackeln das Publikum und stimmen auf das fiktive, dräuende Unheil ein. Auf dem Schlosshof angekommen verwickelt die mondäne Gastgeberin das gruselfreudige Publikum in eine Geisterbeschwörung der Sonderklasse.
„Im Todesbann der dunklen Gräfin“ wird ganz großes Theater im schaurig dekorierten Rittersaal an leckerem Vier-Gang-Menü serviert. Die stilechten Bezeichnungen der einzelnen Gerichte stimmen weiter ein auf die morbiden Geschehnisse, die die Gäste erwarten. „Nach Siebenbürger Rezeptur“ und „Zum Henkersmahle füglich“ sind die exquisiten Gänge nach Bekunden der Schlossherrin. Dies wird allerdings kaum jemanden gruseln, Gänsehäute laufen dem Zuschauer nur dank der Geschichte über den Rücken.
Die detailverliebt in Szene gesetzte Séance bringt dank der „spiritoplasmatischen Geisterbündelungsmaschine“
tatsächlich Wesen ohne Materie auf den Plan. Die Geister von Schloss Wurdelak und ihre von Eifersucht, Missgunst und abgrundtiefer Liebe geprägten Beziehungen ziehen den Zuschauer in gleich mehrere vergangene Zeiten – und gänzlich in ihren Bann. Die ganz große Tragik der zentralen Liebes- und Rachegeschichte paart sich hier in unnachahmlicher Weise mit bizarrem Witz. Dafür sorgen die schrillen Figuren, die bereits im letzten Jahr immer wieder für Lachsalven im Rittersaal sorgten. Die überkandidelte Elisabeth von Barthory schließt man schnell ins Herz, besonders aber erinnert der bucklige Diener Igor mit seinem Wachs übertropften Kerzenständer in der Hand und seiner monströsen Körpersprache für Erinnerungen an Filmklassiker wie Polanskis „Tanz der Vampire“.
Dass noch ein schwedisches Medium in diesem Kreis der Auserwählten sein ganz eigenes Süppchen kocht und außer Igor noch viele weitere klassische Gruselfiguren auf überraschende Weise in dem Vierakter auftauchen, soll das Letzte sein, das über diesen bunten, tatsächlich effektvollen Abend verraten wird.
Nur so viel noch zum Schluss:
Das Stück mit dem düster wirkenden Namen entpuppt sich als handfeste Gruselkomödie mit beinah minütlich erreichten Lachern und schafft es dennoch, ein mitreißend emotionales Ende zu erlangen. Liebe zwischen einem Geist und einer Sterblichen ist ja nicht zum ersten Mal ein Erfolg beim Publikum. Upps! Schon wieder was verraten!
Wer in die weiteren unzähligen Geheimnisse des Abends eintauchen möchte, kann Tickets oder Geschenkgutscheine zum Preis von 69 Euro unter der Telefonnummer 02605 3077 oder über www.ehrenburg.de erwerben.
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