Der deutsche Tennisfan kann einem leidtun. Für
die meisten Schlagzeilen sorgt zum US-Open-Auftakt einer, der schon
längst in Rente sein müsste: Tommy Haas, 37 und damit ältester Profi
des Turniers. Dass Haas – der zwar nach großem Kampf, aber wenig
überraschend – in Runde eins verlor, noch immer das Spektakulärste
ist, was das deutsche Herren-Tennis zu bieten hat, ist beschämend. Es
mangelt leider nicht nur an Klasse: Mit Philipp Kohlschreiber (Platz
29) steht nur einer unter den Top 50 der Welt. Nein, es fehlt auch
die Masse: nur vier Deutsche unter den besten 100. Zum Vergleich: Die
Franzosen haben zehn, die Spanier gar 13 unter den Top 100. Und die
Aussichten sind düster. Einziger Lichtblick ist Alexander „Sascha“
Zverev. Der 18-Jährige bringt alles mit, was ein späterer
Top-10-Spieler braucht. Der Hamburger ist überdurchschnittlich groß
(1,98 Meter), verfügt dennoch über ein schnörkelloses
Grundlinienspiel. Hinzu kommt die Familie. Vater Alexander,
Ex-Davis-Cup-Spieler für die UdSSR und Bruder Mischa, selbst
Tennis-Profi, ziehen die Fäden im Hintergrund. Was Zverev noch fehlt?
Zeit, sich zu entwickeln. Denn an der Rolle des Hoffnungsträgers des
deutschen Tennis sind schon andere gescheitert.
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Mittelbayerische Zeitung
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