Der Weltfußballverband könnte relativ einfach
sofort erneuert werden: Alle rausschmeißen und dann umgehend eine
Neuwahl ansetzen, bei der nur Personen kandidieren dürfen, die bisher
noch gar nicht wussten, was die Fifa eigentlich ist. Das käme
öffentlich sicher gut rüber, ein Schnellschuss wäre aber nicht der
richtige Weg. Auf dem Weg zu mehr Transparenz und einem echten
Neuanfang muss der Verband jetzt vielmehr in Ruhe seine Probleme
aufarbeiten und darf nichts mehr unter den Teppich kehren. Sicher, es
deutet einiges darauf hin, dass Joseph Blatter und Michel Platini
Dreck am Stecken haben. Wenn ihnen das nachgewiesen wird, dann werden
sie auch dafür bezahlen müssen – und sei es nur dadurch, dass ihnen
ihre geliebte Macht entzogen wird. Allerdings, auch wenn das nicht
jedem passt, haben selbst Blatter und Platini zunächst einmal das
Recht, sich zu verteidigen und gegen die Vorwürfe vorzugehen. Nur,
wenn die Fifa es schafft, ihren Scherbenhaufen im Rahmen eines fairen
und transparenten Prozesses zu beseitigen, ist ein wirklicher
Neuanfang möglich. Das wird lange dauern, aber diese Zeit muss sich
der Fußball jetzt einfach nehmen.
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Mittelbayerische Zeitung
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