Das ist wieder einmal typisch deutsch. Es gibt
kein Wiederholungsspiel, weil der Schiedsrichter keinen Regelverstoß
begangen hat, lautet die Urteilsbegründung des DFB-Sportgerichts.
Diese Argumentation mag zwar irgendwelchen Paragrafen und Regeln
entsprechen, mit Gerechtigkeit hat das jedoch nicht viel zu tun. Es
ist nämlich völlig irrelevant, wer und wann und wie sich am 8.
Spieltag in der Partie Bayer Leverkusen gegen 1899 Hoffenheim falsch
oder richtig verhalten hat, als Stefan Kießlings Kopfball nicht über
die Linie, sondern durch das Außennetz ins Tor ging. Entscheidend
ist, dass dies nachweislich auf irreguläre Weise passiert ist – und
zwar nicht im Rahmen einer Ermessensentscheidung, wie es bei einem
vorausgegangenen Foul oder einer Abseitsentscheidung der Fall gewesen
wäre, sondern dem Fakt, dass das Leder nicht die Torlinie überquert
hat. Obwohl etwas zweifelsohne falsch ist, tut man nun also so, als
ob es richtig wäre. Das nennt man nicht Gerechtigkeit, sondern
Ignoranz. Und schreit danach, dass die Torlinien-Technik endlich auch
in Deutschland eingeführt wird.
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Mittelbayerische Zeitung
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