Mythen und Legenden um den Jaguar

Der Jaguar bzw. Panthera onca, wie er auf lateinisch genannt wird, ist eine der faszinierendsten Großkatzen überhaupt. Ein ganz besonderes Erlebnis ist daher auch eine Jaguar-Tour durch die brasilianische Region Pantanal, bei der Sie die anmutigen Tiere hautnah erleben können.

Solche Beobachtungen sind auch für Forscher hilfreich, denn durch die geheimnisvolle Natur der Katzen ist immer noch vieles von deren Verhalten unbekannt. Und dass noch vieles nicht erforscht ist, stachelt wiederum die Geschichten und Mythen über Jaguare an. Besonders viele von diesen Erzählungen gab es bei den alten Urvölkern Amerikas.

Mesoamerikanische Kulturen

In vielen Kulturen Zentral- und Mittelamerikas hat der Jaguar eine religiöse oder zumindest kulturelle Bedeutung. Dies verdankt er seiner Stärke, Agilität sowie der Fähigkeit, sowohl bei Tag als auch bei Nacht ausgezeichnet zu jagen. Zahlreiche Völker schrieben ihm daher übernatürliche Fähigkeiten zu und sahen ihn als gottgleiche Kreatur an.

Mayas

Auch bei den Mayas wurde der Jaguar als Gott verehrt, allerdings mit einer anderen Bedeutung. Das Volk glaubte, dass die Großkatze frei zwischen der irdischen und der Geisterwelt wandern konnte. Die irdische Welt ist dabei dem Tag gleichzusetzen, während in der Nacht die Stunde der Geister kommt. Der Jaguar, welcher sich frei zwischen beiden bewegen könne und auch in der Dunkelheit stark sei, wurde deswegen als Gott der Unterwelt betrachtet.

Diesen Glauben beweisen auch unzählige Artefakten aus der Maya-Zeit, auf denen die Großkatze immer wieder als Zeichnung oder Gemälde vertreten war. Oft wurde sie dabei in abgewandelten Formen dargestellt – so auch als Gott L, Gott der Unterwelt.

Diese Ansicht ist allerdings keineswegs negativ. Vielmehr assoziierten die Mayas Fruchtbarkeit und Gedeihen mit der Unterwelt, da sie sie als Ursprung aller Pflanzen und des Wassers betrachteten.

Olmeken

Die olmekische Kultur, welche von 1200 – 400 v. Chr. reichte, wird als Vorgänger zu bekannten Kulturen wie den Azteken oder den Mayas gesehen. Es ist zwar nicht eindeutig bewiesen, welche Bedeutung der Jaguar bei dem Volk hatte, allerdings geben ihre detailreichen Tonskulpturen bereits viel Aufschluss darüber. So stellen sie oft halb-tierische, halb-menschliche Wesen dar, die eine große Ähnlichkeit zu dem anmutigen Tier aufweisen. Wahrscheinlich wurden sie als Halbgötter verehrt, weswegen die Tonfiguren auch oft auf Altären positioniert wurden.

Heute

Auch heutzutage wird dem Jaguar noch in vielen zentral- und südamerikanischen Kulturen eine hohe Bedeutung zugesprochen. Nicht wenige sehen die Katze als spirituelle Figur an und engagieren sich daher auch für Hilfsprojekte, die dem Artenerhalt dienen sollen.

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