Schwerer Knock-out
Man stelle es sich vor: Bruce Springsteen ist in der Kölner Arena
und bricht sein Konzert nach dem einen gespielten Song „The River“
ab. Wer den „Boss“ kennt, weiß, dass so etwas unmöglich ist –
vielmehr bedient er sein Publikum bis zu drei Stunden.
Der Vergleich mit dem Boxen hinkt natürlich, aber die Enttäuschung
der Zuschauer ist mit der vergleichbar, hätte sich eine Musikgröße
nach nur einem Lied verabschiedet. Für die Besucher war es also ein
mindestens so schwerer Knock-out wie für den gefallenen Kubaner.
Hernach wurde heftigst darüber lamentiert, ob es nun die
Verletzung von Solis oder die Urgewalt von Dr. Eisenfaust gewesen
war, die das „Vergnügen“ so kurz machten. Letztlich akademische
Diskussionen, freilich nicht ohne Unterhaltungswert. Wie man sagt: So
ist Fußball – so muss man auch sagen: So ist Boxen. Da können die
Dinge schon mal nach drei Minuten geregelt sein. Schlimm wäre es im
aktuellen Fall nur, hätten Solis und seine Leute eine Knieverletzung
verschwiegen, nur um an die Börse zu gelangen. Das hätte mit Fair
Play tatsächlich nichts mehr zu tun und wäre Betrug – am Publikum und
am Sport.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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