Neue OZ: Kommentar zu Doping im Radsport / Contador

Verband als Saboteur

So kann man den Krieg gegen Doping nie gewinnen. Was liegt dem
Radsport-Weltverband UCI daran, den Fall Contador auf kleiner Flamme
zu kochen? Es geht eindeutig um den Selbsterhaltungstrieb dieses
dubiosen Zirkels. Denn wenn der Primus der Branche (wieder einmal) am
Pranger steht, ist das schädlich für das ganze Geschäft.

Dass der gesamte Radsport weiterhin stark kontaminiert ist, wird
durch die neueste Entwicklung nur noch deutlicher. Es wird nie ganz
gelingen, den Sumpf trockenzulegen. Aber dass ein Spitzenverband wie
die UCI offensichtlich auch gar kein Interesse hat, ihren Sport beim
Reinigungsprozess zu unterstützen, vielmehr als Saboteur auftritt,
ist mehr als beschämend.

Der Radsport bleibt ein Faszinosum, auch deshalb ist er noch immer
im Fernsehen präsent, auch deshalb sind ihm noch längst nicht alle
Sponsoren von der Fahne gegangen. Allerdings: Wenn sich der
Weltverband als Mauschler versucht, anstatt bei der Aufklärung
tatkräftig mit anzupacken, werden auch jene nicht mehr mitmachen, die
jetzt noch die Pedaltreterei als Plattform für ihre Produkte sehen.

Auch Tour de France und Giro sind in Gefahr, wenn die
Glaubwürdigkeit immer häufiger im Straßengraben landet.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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