Neue OZ: Kommentar zu Handball / WM

Rufer in der Wüste

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“, schallte es vor vier Jahren durch
Deutschland. Nicht nur die etatmäßigen Handballfans ließen sich
seinerzeit mitreißen und erzählen heute noch gern vom Wintermärchen
2007, das mit dem Titelgewinn der DHB-Auswahl im Happy End mündete.

Der deutsche Handball schien vor einer glorreichen Zukunft zu
stehen. Doch er hat den Rückenwind der WM im eigenen Land kaum
genutzt. So verwundert es nicht, dass dem Team von Heiner Brand bei
den Titelkämpfen in Schweden allenfalls Außenseiterchancen eingeräumt
werden.

In einer gestern verbreiteten Meldung hieß es, dass immerhin die
Mehrzahl der Bundesligatrainer im deutschen Team genügend Potenzial
sehe, um im Optimalfall in die Vorschlussrunde einzuziehen. Das hört
sich nicht nach einem Vertrauensvorschuss an.

Dabei ist es gerade die Liga, die Brand das Leben schwer macht.
Die Appelle des Bundestrainers, in den Klubs mehr Führungspositionen
mit einheimischen Kräften zu besetzen, wurden registriert – mehr aber
auch nicht. So sieht man Brand vor einem großen Turnier wieder einmal
als Rufer in der Wüste. Spätestens nach der WM sollte es heißen: Wenn
nicht jetzt, wann dann?

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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