Neue OZ: Kommentar zu UEFA / Vergabe / Korruption

Wen wundert–s?

Jetzt also auch die UEFA. Das zumindest legen die Recherchen der
Süddeutschen Zeitung nahe, und die ist nicht dafür bekannt, haltlosen
Anschuldigungen Raum zu bieten.

Wen wundert–s eigentlich noch? Warum sollten europäische
Funktionäre weniger korrupt sein als ihre Kollegen auf anderen
Kontinenten? Warum sollte es unmöglich sein, die Vergabe einer
Europameisterschaft zu beeinflussen? Sicherlich: Noch ist es zu früh
für Vorverurteilungen. Doch selbst wenn sich herausstellen sollte,
dass an alldem nichts dran ist, dass bei der Vergabe der EM 2012 an
Polen und die Ukraine alles mit rechten Dingen zuging, bleibt der
Beigeschmack. Er bleibt, weil es die UEFA nicht für nötig hält, solch
massiven Vorwürfen zeitnah nachzugehen.

Der internationale Wettskandal lenkte den Blick auf die
Niederungen der Sportart. Doch nach den Enthüllungen der vergangenen
Wochen drängt sich immer mehr der Eindruck auf, dass der Fisch
Fußball ebenso vom Kopf her stinkt. Abhilfe kann da nur eine
lückenlose Aufklärung schaffen. Doch irgendwie, das ist die
Erkenntnis des vorliegenden Falles, scheint daran niemand
interessiert zu sein. Die Funktionäre werden wohl wissen warum.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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