Respekt
Wie wird er heute empfangen? Für manche VfL-Besucher ist die
Antwort auf diese Frage interessanter als die nach der Aufstellung
der Lila-Weißen. Dabei geht es vor allem um wichtige Punkte für den
VfL. Wir sind überzeugt, dass es einen freundlichen, herzlichen
Empfang für Claus-Dieter Wollitz gibt. Den hat er verdient, denn
unabhängig von Auf- und Abstieg war er ein Trainer, der seine Aufgabe
mit Leidenschaft und Hingabe anpackte, der mit dem VfL lebte, litt
und jubelte. Er nutzte die Chance, die ihm der VfL bot. Es war eine
außergewöhnliche Ära, die den Ruf des Vereins, etwas Besonderes zu
sein, unterstrich. Der VfL hatte das Glück (und das Händchen von
Lothar Gans), dass man nach einer so dominant geprägten Trainer-Ära
einen Fußballlehrer fand, der mit dieser schwierigen Ausgangslage und
dem Abstieg souverän umging. Auch Karsten Baumann hat beim VfL mehr
als einen Job gefunden – erinnert sei an seine denkwürdige
„Nur-für-diesen-Verein“-Rede nach dem Bekanntwerden des Wettskandals.
Und doch reichen einigen Fanatikern zwei, drei Niederlagen, um seine
gesamte Arbeit infrage zu stellen. Hier schließt sich der Kreis zu
seinem Vorgänger: Wer Fan eines etwas anderen Vereins sein will, in
dem die Mechanismen dieses verrückten Geschäfts nicht in voller
Brutalität greifen, weil Respekt, Treue und Achtung noch etwas
zählen, pfeift weder Wollitz aus, noch pöbelt er gegen Baumann.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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