Rheinische Post: Enke-Freund Villa: „Vereine müssen mehr in Prävention investieren“

Ein Jahr nach dem Tod von Robert Enke
kritisiert dessen engster Freund Marco Villa die Fußball-Bundesliga:
„Die Vereine sollten mehr in die Prävention investieren. Ein
Fußballer ist nicht nur ein Fußballer, sondern in erster Linie ein
Mensch. Er hat Sorgen und Nöte. Man sollte ihm therapeutische
Möglichkeiten zumindest anbieten“, sagt Villa im Gespräch mit der
„Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). Robert Enke hatte sich am 10.
November 2009 in Neustadt am Rübenberge vor einen Zug geworfen. Wie
sich später herausstellte, litt der Nationaltorwart seit Jahren unter
starken Depressionen. Er wurde nur 32 Jahre alt. „Zwei Wochen nach
Roberts Tod aber ist in der Liga wieder der Alltag eingekehrt“,
bemängelt Villa (32), selbst ehemaliger Profi unter anderem bei
Borussia Mönchengladbach. „Die Zuschauer wollen Helden sehen. Wer
eben noch gefeiert wurde, ist plötzlich der größte Depp und wird
gnadenlos ausgepfiffen.“ Villa hofft dennoch auf ein Umdenken bei den
Klubs: „Ich würde mir wünschen, die Branche bucht seinen Selbstmord
nicht als Einzelfall ab und kehrt nicht die Problematik unter den
Teppich.“

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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