Rheinische Post: Kommentar: Das IOC verliert wieder

Eines ist bemerkenswert in der schon Monate
währenden Aufarbeitung des Skandals um russisches Staatsdoping: Egal,
welche Wendung diese nimmt – das Internationale Olympische Komitee
(IOC) steht in der Meinung einer breiten Öffentlichkeit jedes Mal als
Verlierer da. So auch jetzt, da der Internationale Sportgerichtshof
(Cas) bei 28 russischen Sportlern die vom IOC verhängte lebenslange
Sperre für Olympische Spiele aufgehoben hat. Aus Mangel an Beweisen
für individuelle Schuld. Warum aber sehen viele selbst in so einem
Urteil einen Grund zur Kritik am IOC, das doch mit den lebenslangen
Sperren Härte gegenüber russischen Athleten demonstriert hatte? Die
Antwort: Diese Härte wirkte im Gesamtbild nur wachsweich, weil
Präsident Thomas Bach und seine Mitstreiter sich zuvor eben geweigert
hatten, die Russen mit einem Komplettausschluss für Olympia zu
belegen und ihnen so eine Kollektivschuld am größtmöglichen
Sportbetrug zu attestieren. Nichts anderes tat der Cas nun. Der
Gewinner in beiden Fällen: Russland. Der Verlierer: das IOC.
Bemerkenswert.

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