Ein wenig fühlt man sich an Krimis aus Italien
erinnert: Niemand ist wichtiger als die Familie, und wenn einer das
anders sieht, dann erhebt der Patron die Stimme und watscht ihn ab.
Willkommen beim FC Bayern München.
Es ist großes Theater, das die Bayern da aufführen: Präsident Uli
Hoeneß kanzelt Trainer Louis van Gaal derart schroff ab, dass es
selbst einen Coach, der nicht so selbstverliebt wie der Niederländer
ist, schocken müsste. Daran ändert auch nichts, dass Hoeneß in der
Sache richtig liegen dürfte.
Das Widersinnige daran: Die Verbindung van Gaal und Hoeneß steht
für eine Erfolgsgeschichte, wie sie die an Titeln so reichen Bayern
bisher kaum kannten. Das Double hat man öfter gewonnen, aber wann
flogen den Bayern wegen ihrer Spielweise so viele Sympathien zu wie
im Frühjahr? Wann schossen zuletzt Eigengewächse wie Thomas Müller in
so kurzer Zeit hoch bis in die internationale Klasse?
Uli Hoeneß aber mag Louis van Gaal nicht. Noch weniger kann er
ertragen, dass sich da jemand wichtiger nimmt als den Verein, sein
Lebenswerk, seine Familie. Deshalb hat er entschieden, die Beziehung
zum Trainer schwer zu belasten. Mal sehen, wie lange sie das aushält.
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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