Dumm gelaufen. Nach der Tragödie der Loveparade
gingen der MSV Duisburg und der FC Schalke 04 in die Offensive und
sprachen öffentlich von einem Benefizspiel, dessen Erlös für die
Angehörigen der Opfer sein soll. Im Prinzip eine gute Idee, doch beim
Blick in den Terminkalender zeigte sich schnell das praktische
Problem der Umsetzung.
Im engen Rahmen zwischen Bundesliga, Pokal, Europacup und
Länderspielen bleibt den Vereinen heutzutage kaum noch Zeit für ein
Benefizspiel mit allen Stars. Solch– eine Partie funktioniert aber
nur mit den Bestbesetzungen, denn laufen dabei die Reserve-Teams auf,
heißt es: Na klar, mal wieder leere Versprechungen!
Nun ist also die Zeit davon gelaufen, und beide Klubs sehen
schlecht aus. Wer öffentlich eine moralische Verpflichtung eingeht,
sollte ihr nachkommen, ansonsten muss er sich Kritik gefallen lassen.
Sowohl der MSV als auch die Schalker wissen das und werden das Spiel
sicherlich im Frühjahr austragen.
Außerdem haben sie etwas gelernt: Bei der nächsten Tragödie
dürften sie vorsichtiger mit ihren Hilfsankündigungen umgehen. Kein
guter Nebeneffekt der berechtigten Kritik.
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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