Für wen, haben sich tausende demonstrierender
Fußball-Fans in Berlin gefragt, finden die Bundesligaspiele statt?
Für die Fans in den Kurven? Oder für die große Mehrheit am TV?
Die Frage ist in großen Fußball-Nationen wie England oder Italien
längst beantwortet. Dort hat man sich entschieden, für das
Bezahl-Fernsehen und seine horrenden Summen, die die Sender in die
Ligen pumpen. Weshalb die Vereine die oft nur halbvollen Rängen
leichter verschmerzen können.
In Deutschland wehren sich die Fans gegen diese Entwicklung, mit
durchaus nachvollziehbaren Argumenten. Aber der Kampf gegen die
Allmacht des Fernsehens mutet an wie der gegen Windmühlenflügel.
Erste und zweite Liga bringen es mittlerweile alleine am Wochenende
auf neun unterschiedliche Anstoßzeiten.
Was Fans zu schlucken haben, was sogar nationale Verbände mit sich
machen lassen, zeigt das Länderspiel der Löw-Elf in Kasachstan.
Entscheidend ist der deutsche Fernseh-Markt, dem ein Beginn vor 19
Uhr nicht zuzumuten ist. Deshalb wird vor Ort um 23 Uhr angepfiffen,
an einem Werktag, im beginnenden Winter. Krasser als in diesem Fall
kann man den Fans im Stadion kaum zeigen, welche Rolle man ihnen
zugedacht hat: Nun winkt mal schön.
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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