14 Tierschutzaktivisten auf den Färöer-Inseln verhaftet – WDSF stellt Strafanzeige gegen Polizei

In einer beispiellosen Aktion der Polizei der
Färöer-Inseln in Kooperation mit der dänischen Polizei und unter
Einsatz von Schiffen der dänischen Marine wurden am Samstag 14
Aktivisten der Organisation Sea Shepherd verhaftet und drei ihrer
Boote beschlagnahmt. Die Tierschützer aus den Ländern Frankreich,
Südafrika, Spanien, Italien und Australien wollten eine Herde von
Grindwalen vor dem sicheren Tod bewahren. Durch das Eingreifen der
Polizei gelang dies nicht, sodass 35 Tiere dieser Delfinart in einem
Strandbereich blutig und grausam abgeschlachtet wurden. Erst in der
letzten Woche waren fünf artengeschützte Schnabelwale getötet worden.

Der Geschäftsführer des deutschen Wal- und Delfinschutz-Forum
(WDSF), Jürgen Ortmüller, stellte gleichentags Strafanzeige gegen die
beteiligten Polizeieinheiten. Ortmüller: „Ich war mit einem
Tierschutzfreund von ProWal, Andreas Morlok, Anfang August noch auf
der Inselgruppe im Nordatlantik um gegen das teilweise tausendfache
Abschlachten von Grindwalen und anderer Delfinarten zu demonstrieren.
Im Vorgespräch unserer Aktivitäten hatte uns die aufsichtführende
dänische Polizei auf den Färöer-Inseln neue Rechtsgrundlage zum
Verhalten bei einer Grindwaljagd übergeben. Demnach dürfen
nichtauthorisierte Personen neuerdings nicht mehr an den Jagden und
Strandschlachtungen teilnehmen und müssen einen Abstand von etwa 1,5
Kilometer von der jeweiligen Schlachtbucht halten. An der brutalen
Abschlachtung am Samstag im Inselbereich von Sandoy waren jedoch
mehrere Kinder zugegen, sodass dieses Walmassaker gegen die eigenen
Rechtsgrundlagen verstoßen hat. Die Beweislage ergibt sich aus einem
Video des färöischen Fernsehens KVF.“

Das WDSF forderte in seiner Strafanzeige die sofortige Freilassung
der Sea Shepherd-Aktivisten mit der Begründung, dass die Jagd selbst
irregulär war. Im Laufe des Sonntags wurden alle 14 Tierschützer von
der Polizei freigelassen und sollen heute einem Schnellgericht
zugeführt werden. Die drei Sea Shepherd-Boote bleiben vorläufig bis
zu einer weiteren geplanten Gerichtsverhandlung Ende September
beschlagnahmt.

Das WDSF hatte erst in der letzten Woche die deutschen
Kreuzfahrtunternehmen AIDA, TUI und Hapag Lloyd aufgefordert, ihre
anstehenden Anlandungen auf den Färöer-Inseln zu stoppen. Gäste mit
Kindern könnten Augenzeugen der grausamen und blutigen Walmassaker
werden und traumatisiert werden, hieß es. Ebenso bestehe die Gefahr,
dass die Touristen bei ihren Landgängen das hochgradig mit
Quecksilber und PCB–s belastete Walfleisch in Restaurants zu sich
nehmen könnten, zumal es oft nicht auf der Speisekarte als solches
deklariert sei und sich auf Fischbuffets befinden würde. Die dänische
Zeitung „The Copenhagen Post“ berichtete gestern über die
WDSF-Forderung.

Hapag Lloyd-Chef, Karl Pojer, schrieb nach der WDSF-Aufforderung
in der letzten Woche sofort einen Brief an den Premierminister der
Färöer-Inseln und forderte, den Walfang zu stoppen. Allerdings hatte
die AIDA-Umweltbeauftragte Monika Griefahn dies in Kooperation mit
dem WDSF bereits letztes Jahr ebenfalls in einem Apell ohne Erfolg
gefordert. Danach wurden bis heute über eintausend Grindwale und
Delfine an den Stränden und in den Häfen der Inselgruppe getötet. Das
Fleisch wandert kostenlos überwiegend in die Kühltruhen der Färinger.
Ortmüller: “ Ich hoffe nach dem jetzigen Walfanggemetzel auf die
Einsicht der deutschen Kreuzfahrtunternehmen, ihre Färöer-Anlandungen
im Interesse ihrer Gäste zu stoppen, aber auch um Akzente gegenüber
der Färöer-Regierung zu setzen, bis der unzeitgemäße Walfang gestoppt
ist.

WDSF-Infos:
http://www.wdsf.eu/index.php/aktionen/faeroeer-walfang
http://ots.de/8H8ic
https://www.facebook.com/delfinschutz

The Copenhagen Post: http://ots.de/KFDm4

Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer
Mobil: 0151 24030 952

Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)
Möllerstr. 19
58119 Hagen
0049/(0)2334/919022 tel
0049/(0)2334/919019 fax

E-mail: wds-forum@t-online.de
Homepage: www.wdsf.de

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