Improvisation
Schon immer ist in der Musik improvisiert worden. Im frühen 15. Jahrhundert war es sogar ganz unüblich, nach Noten zu spielen. Vielmehr improvisierte man mit und über ein oft volksliedartiges Thema, das allgemein bekannt war. Dieser musikalischen Praxis ist es zu verdanken, dass viele Musikstücke nur einstimmig erhalten sind, obwohl sie immer mit mehreren Stimmen aufgeführt wurden.
Renaissance trifft Jazz
Im Laufe der Zeit begann man, Verzierungen auszuschreiben und einen umfangreichen Kodex aus Regeln und Anleitungen für das Improvisieren zu erstellen: „Il vero modo de diminuir“ – die richtige Methode der Improvisation. Oft waren es einfache Motetten oder Lieder, die jetzt aufs Kunstvollste ausgeziert und so noch einmal ganz neu erschaffen wurden – Standards also, die genau wie im Jazz als Grundlage zum Improvisieren dienen. Noch weiter gedacht wäre also ein Jazzer eine Art alter ego eines Renaissancemusikers.
Was den Musikern ganz selbstverständlich erscheint, findet auch in den Ohren des Publikums zusammen, wenn der Lautenist des Ensembles plötzlich auf der E-Gitarre zu improvisieren beginnt, die Schalmei den Part von Klarinette oder Saxofon einnimmt, oder der Percussionist seine historischen Instrumente nach Art eines Drumsets kombiniert.
Besetzung
Birgit Bahr, Altpommer
Tural Ismayilov, Posaune
Regina Hahnke, Bassdulzian
Johannes Vogt, Laute und E-Gitarre
Martina Fiedler, Orgel
Peter A. Bauer, Percussion
Katharina Bäuml, Schalmei, Pommer und Leitung
Veranstaltungsort: St. Agatha, Kardinal-von-Galen-Straße 8, 49497 Mettingen
Beginn: 19.30 Uhr, Einlass: ab 18.30 Uhr
Karten: 20, ermäßigt 15 | freie Platzwahl. Der Erlös geht einnem wohltätigen Zweck zu.
Vorverkaufsstellen: Draiflessen, Mo.–Fr. 8–16 Uhr | Gerbus W., Geschwister-Voß-Straße 3, Mettingen | Touristinformation, Clemensstraße 2, Mettingen
Foto: © Capella de la Torre
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