„Das historische Hotel 2015“: Große Auszeichnung für die Chesa Salis

„Das historische Hotel 2015“ – diese Auszeichnung wurde dem Chesa Salis Hotel & Restaurant in Bever am 18.September 2014 verliehen. Zum 19. Mal zeichnet die ICOMOS Suisse in Zusammenarbeit mit der hotelleriesuisse, GastroSuisse und dem Schweiz Tourismus ein von einer Jury ausgewähltes Haus für den bewussten Umgang mit historischer Bausubstanz aus. Der begehrte „Titel“ soll die Anstrengungen für die Erhaltung und Pflege historischer Hotels und Restaurants in der Schweiz publik machen. Die Preisverleihung fand am 18. September im Haus des Preisträgers, in der Chesa Salis, statt.

Historisches Hotelunikat im Oberengadin

In das kleine, historische Anwesen in dem malerischen Bever nahe St. Moritz kommen Genießer und Individualisten von nah und fern, die das Besondere lieben. Besonders ist die Chesa Salis in vielerlei Hinsicht. 1590 erbaut, war das heutige Hotel einst ein Bauernhaus, später der herrschaftliche Wohnsitz einer angesehenen Engadiner Familie. Das Äußere des alten Patrizierhauses zieren noch heute Loggien aus Holz und Sgraffiti, die Fenster und Türbogen umrahmen und den Anschein eines Quadermauerwerks geben. Tief im Mauerwerk liegen die Fenster, dort ein Blumentopf auf der Treppe, da liebevolle Blumenarrangements auf den Fensterbänken, rund um das Haus ein „verwunschen“ anmutender großer Garten zum Tagträumen. Die Liebe zum Detail der beiden Gastgeber Jürg und Sibylla Degiacomi ist auf den ersten Blick sichtbar, das Innere der Chesa Salis ein Unikat. Wer die Zimmer besichtigt, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Holztäfelungen, Dekorationsmalereien und Stuckaturen wurden möglichst originalgetreu belassen. Es sind nur 18 Zimmer, die in dem sorgfältig restaurierten historischen Haus Hotelgäste beherbergen.

Urlaub in einem über 420 Jahre alten Juwel

Der Ursprungsbau der Chesa Salis wurde vermutlich um 1590 erbaut. Davon zeugt die Gliederung des Gebäudes in Wohnhaus und Stall. Die bis heute erhalten gebliebenen Stuben mit Bälkchendecke und Wandtäfer aus dem 17. Jahrhundert sowie die ehemalige Küche und das Treppenhaus mit Kreuzgewölbe sind dem Bauernhaus zuzuschreiben. Nach einem Besitzerwechsel (1873 ging das Haus an Rudolf de Salis) wurde die Chesa Salis 1884 von dem Architekten Nicolaus Hartmann dem Älteren zum Patrizierhaus umgebaut. Aus dieser Zeit stammen die bis heute original erhaltenen Sgraffito, die als Fassadenbänder, Fenster- und Türeinfassungen oder Eckquadrierungen das Gebäude zieren. Sie geben der Chesa Salis das Aussehen eines Palazzos. Ein prägnantes Detail ist die einzigartige, in Holz konstruierte dreigeschossige Veranda des Hauses. Seit 1981 wird das Gebäude als Hotel genutzt. Der die historische Substanz schonende Umbau durch den Architekten Ulrich Brogt hat in den historischen Zimmern Hotelzimmer eingerichtet. Dazu wurden neue Zimmer gebaut. 2003 wurden durch den Architekten Heinrich Bauder kleine Veränderungen am ursprünglichen Konzept vorgenommen. Insbesondere wurde das Restaurant vom Sulèr in den Ökonomieteil und die Rezeption in den Sulèr verlegt, was den bewussten Umgang mit der Chesa Salis belegt.

Die Chesa Salis – ausgezeichnet „für die weitsichtige Umnutzung eines Wohnhauses in ein Hotel unter Erhalt der wichtigen und für den Aufenthalt prägenden historischen Zimmer, wie sie aus der Geschichte des Hauses überliefert worden sind“, so der genaue Wortlaut der Auszeichnung.

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