Einlochen für den guten Zweck

Der Ehrgeiz ist noch der alte: „Das wird kein Spaß hier“, raunzt Jörg Albertz und grinst. „Ich will Maik schlagen!“ Für den früheren Bundesligafußballer und Nationalspieler ist sportlicher Wettkampf nichts Neues, nur der Ball ist diesmal ein wenig kleiner. Albertz tritt im Golf gegen den Oldenburger Maik Fischer an, der ebenso wie sein Gegner in seinem Leben bisher nur wenig Zeit auf Golfplätzen verbracht hat. Im Dezember 2009 starteten die beiden das Projekt „Tee Challenge“. Dabei geht es um die Frage, wer von beiden innerhalb eines Jahres das bessere Handicap erreicht hat- der frühere Profisportler oder der Amateur. „Im Mittelpunkt aber steht der gute Zweck“, sagt Maik Fischer. Der 32-Jährige hatte sich während eines beruflichen Aufenthalts in Großbritannien von gemeinnützigen Projekten inspirieren lassen und die „Tee Challenge“ mit nach Deutschland gebracht. „Wir spielen zugunsten von Herzenswünsche e.V.“, erklärt Fischer. Der Verein aus Münster erfüllt schwerkranken Kindern lang ersehnte Wünsche. Über die Internetseite www.tee-challenge.de können Unterstützer Geld für die Aktion spenden und die beiden Kontrahenten zusätzlich motivieren.

Der Golf-Wettkampf ist aber nur einer von vielen möglichen Ideen, Geld für die gute Sache aufzubringen. „Heldenprojekt“ (www.heldenprojekt.de) nennen Maik Fischer und Andreas Lübben von der IT-Firma eMotivo die Internetseite, auf der sich jeder seine eigene Herausforderung ausdenken kann. „Sie können ankündigen, innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zum Beispiel einen Marathon laufen zu wollen“, erklärt Fischer, „Motivation erhalten Sie durch die Spenden Ihrer Freunde und Bekannten“. Eines dieser „Heldenprojekte“ ist die Tee-Challenge. (www.heldenprojekt.de/projekt/tee-challenge)

Und die hat schon einige Freunde gewinnen können. Unter anderem den Projektpaten, der genauso wie Jörg Albertz früher Tore in der Fußball-Bundesliga und in der Nationalmannschaft geschossen hatte, seinem Ex-Kollegen dafür aber auf dem Golfplatz schon um Längen voraus ist: Marco Bode (40), ein wahres Urgestein Bremer Fußballgeschichte. Den Wettkampf seines früheren Hamburger Rivalen mit dem ehrgeizigen Amateur hält er für eine „verrückte Idee“, die es aber lohne, zu unterstützen. „Gerade der Verein Herzenswünsche liegt mir sehr am Herzen“, so Bode. Am Donnerstag standen die drei erstmals gemeinsam auf dem Golfplatz und spielten auf neun Löchern gegeneinander. In Sachen Technik zeigte Marco Bode, der bereits seit sieben Jahren Golf spielt, wohin die Reise einmal gehen könnte. Dass er das Spiel klar für sich entschied, war nebensächlich. Der frühere Bremer mit Handicap 10 erkennt aber durchaus Potenzial in den beiden: „Sie haben Talent, das sieht man. Ich glaube, es kann eng werden.“ Wie eng, das wird auf der Internetseite www.tee-challenge.de veröffentlicht. „Am Ende des Jahres wird der Sieger feststehen und hoffentlich eine hohe Summe für Herzenswünsche zusammengekommen sein“, sagt Fischer. Und trotz allen Ehrgeizes wird sicher auch ein wenig Spaß für alle Beteiligten dabei herausspringen.

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