– Umweltschutz hat für die europäische Kreuzfahrtindustrie hohe
Priorität
– Zahlreiche Maßnahmen an Bord und an Land führen zu messbaren
Fortschritten beim Umweltschutz
– Konstruktiver Dialog mit Umweltschutzorganisationen gewünscht
Die Kreuzfahrtindustrie erzielt kontinuierliche Fortschritte beim
Umweltschutz. Das zeigen die zahlreichen Maßnahmen der einzelnen
Reedereien an Bord der Kreuzfahrtschiffe und an Land. Um die
Umweltbilanz weiter zu verbessern, spricht sich der internationale
Kreuzfahrtverband Cruise Lines International Association für einen
konstruktiven Dialog mit Umweltschutzorganisationen aus.
„Für alle Mitglieder von CLIA hat der Umweltschutz hohe Priorität.
Teil unserer fortwährenden Bemühungen ist der konstante Dialog mit
unseren Ansprechgruppen, zu denen auch Nichtregierungsorganisationen
gehören“, sagt Robert Ashdown, Secretary General von CLIA Europe.
Viele Reedereien gehen mit ihren Umweltschutzmaßnahmen bereits über
die gesetzlichen Regulierungen hinaus. „Nur saubere Meere und
Destinationen führen zu einem gelungenen Kreuzfahrterlebnis. Deshalb
wünschen wir uns, Potenziale und Herausforderungen in diesem Bereich
mit Umweltschutzorganisationen faktenbasiert und konstruktiv zu
diskutieren“, so Ashdown.
„Emotionalisierende Kampagnen und unzutreffende Vergleiche sind
dagegen kontraproduktiv“, sagt Helge Grammerstorf, National Director
von CLIA Deutschland. So sind beispielsweise Behauptungen, ein
Kreuzfahrtschiff stoße so viele Emissionen aus wie fünf Millionen
moderne PKW auf gleicher Strecke, irreführend und unzutreffend. Das
hat bereits der unabhängige Experte Prof. Dr. Ing. Holger Watter vom
Maritimen Zentrum der Fachhochschule Flensburg gezeigt:
(http://www.fh-flensburg.de/mz/#presse, siehe Schiffsemissionen).
Vergleiche man nur die Transportleistung von Kreuzfahrtschiffen
gegenüber anderen Verkehrsträgern, könne man Kreuzfahrtschiffe
bereits zu den effizientesten Verkehrsmitteln zählen. „Zudem sind
Kreuzfahrtschiffe nicht nur Transportmittel. Neben dem reinen
Transport bieten sie nämlich auch Hotelunterbringung, Gastronomie und
Freizeitinfrastruktur, was den Vergleich weiter zu Gunsten der
Kreuzfahrtschiffe beeinflusst“, so Grammerstorf.
Beispiele für Umweltschutzmaßnahmen
Die Mitgliedsreedereien von CLIA setzen bereits zahlreiche
Maßnahmen zum Schutz der Umwelt um – sowohl an Bord ihrer
operierenden Schiffe als auch bei Neubauten:
Schwefelarmer Treibstoff: Die Kreuzfahrtbranche hat in den
vergangenen Jahren den Anteil niedrig schwefeliger Brennstoffe
kontinuierlich erhöht, um Emissionen zu reduzieren. Der von der
International Maritime Organization (IMO) festgelegte Stufenplan
sieht vor, die gesamte Schifffahrtsindustrie in Europa bis 2020 auf
schwefelarme Treibstoffe umzustellen – weltweit voraussichtlich bis
2025. Bereits heute ist der Einsatz von Treibstoff mit niedrigem
Schwefelanteil in EU-Häfen, in der Nord- und Ostsee sowie an der
nordamerikanischen Küste vorgeschrieben. Ab 2015 darf in der Nord-
und Ostsee nur noch umweltschonenderer Dieselkraftstoff eingesetzt
werden, der dann nur noch ein Zehntel des heute geltenden
Schwefelgrenzwertes zulässt. Die gesamte Schifffahrt sofort auf
Marine Diesel umzurüsten, ist aus ressourcen-technischen Gründen
nicht möglich. Die derzeit verfügbaren Treibstoffkapazitäten reichen
nicht aus, um die gesamte Schifffahrt mit schwefelarmem Marine Diesel
zu versorgen.
Treibstoffsparende Maßnahmen: Z. B. reibungsarmer Silikonanstrich,
effizientes Routenmanagement, optimiertes Rumpf- und Propellerdesign
der Schiffe oder das Fahren mit einer ökonomischen
Durchschnittsgeschwindigkeit. So konnte der Treibstoffverbrauch von
Kreuzfahrtschiffen in den vergangenen 20 Jahren pro Passagier um bis
zu 70 Prozent verringert werden.
Abgasreinigung für Kreuzfahrtschiffe: Die Branche arbeitet mit
Herstellern daran, entsprechende Lösungen zu entwickeln. Prototypen
von Katalysatoren und Entschwefelungsanlagen sind auf Neubauten
bereits im Einsatz. Das Nachrüsten von Rußpartikelfiltern ist in
vielen Fällen technisch und aus Platzgründen noch nicht realisierbar.
Innovative Technologien an Bord: An Bord verfügen zahlreiche
Kreuzfahrtschiffe über hochmoderne Anlagen unter anderem für
Abwasser- und Abfallentsorgung. Der Einsatz von biologischen
Kläranlagen führt beispielsweise dazu, dass das Abwasser
Trinkwasserqualität erreicht. Der Müll an Bord wird getrennt,
recycelt und fachgerecht an Land entsorgt. Auch im Hotel- und
Restaurantbetrieb wird viel Wert auf die Ressourcenschonung gelegt,
zum Beispiel durch moderne Klimaanlagen, Abwärmenutzung oder den
Einsatz von energiesparenden LED-Leuchten. Klimaanlage und Licht in
den Kabinen werden in vielen Fällen bereits über ein
Hotel-Card-System geregelt, so dass diese beim Betreten oder
Verlassen der Kabine automatisch ein- bzw. ausgeschaltet werden.
Emissionsminderung und Stromversorgung in Häfen: Verschiedene
Reedereien setzen bei kommenden Schiffsgenerationen auf den Einsatz
von Dual-Fuel-Motoren zur Stromerzeugung im Hafen, die wahlweise mit
schwefelarmem Schiffsdiesel oder mit Flüssiggas betrieben werden
können. Außerdem arbeitet die Kreuzfahrtbranche zusammen mit
Hafenbehörden an einer weiteren Senkung der Schiffsemissionen, zum
Beispiel durch die Nutzung von Landstrom oder extern bereitgestellter
Energieversorgung. Allerdings ist Landstrom bislang weltweit nur in
wenigen Häfen verfügbar. Eine weitere Lösung ist die
Energieversorgung von Kreuzfahrtschiffen mit Flüssiggas während der
Liegezeit mit Hilfe sogenannter LNG-Bargen (LNG = Liquefied Natural
Gas). Bei dem Einsatz von LNG-Bargen wird Flüssiggas über Gasmotoren
in Strom umgewandelt, der den Schiffen dann zur Verfügung gestellt
werden kann. Dabei werden weder Schwefeloxide noch Rußpartikel
produziert. Stickoxid- und Kohlendioxid-Emissionen werden um 80 bzw.
30 Prozent verringert. Pilotprojekte für den Einsatz von LNG-Bargen
werden derzeit entwickelt.
Umweltschutzprojekte: Auch die Kreuzfahrturlauber können sich
aktiv am Umweltschutz beteiligen: So bieten einige Reedereien
nachhaltige Landausflüge an und unterstützen Umweltschutzprojekte in
den verschiedenen Destinationen. Darüber hinaus bieten einige
Reedereien ihren Gästen mit Hilfe eines Klimarechners die
Kompensation von CO2-Emissionen an und tragen einen Teil der
Kompensationssumme selbst.
Über die Cruise Lines International Association Die Cruise Lines
International Association (CLIA) ist der weltweit größte Verband der
Kreuzfahrtindustrie mit Vertretungen in Nord- und Südamerika, in
Europa, Asien und Australasien. CLIA vertritt die Interessen von
Kreuzfahrtgesellschaften, Reiseveranstaltern, Hafenbehörden,
Reisedestinationen und zahlreichen weiteren Geschäftspartnern der
Kreuzfahrtindustrie gegenüber regulatorischen und gesetzgebenden
politischen Entscheidungsträgern. Darüber hinaus engagiert sich CLIA
bei Schulungen für Reiseveranstalter und ist in der Marktforschung
und Marketingkommunikation aktiv, um mehreren Tausend
Reiseveranstaltern und ihren Mitarbeitern den Wert und die
Attraktivität von Kreuzfahrtreisen näher zu bringen. In CLIAs
Associate Member und Executive Partner Programm sind die führenden
Liefer- und Dienstleistungsanbieter der Kreuzfahrtindustrie
vertreten, die die Kreuzfahrtanbieter dabei unterstützen, jedes Jahr
Millionen Urlaubern eine sichere, umweltfreundliche und erholsame
Urlaubserfahrung zu ermöglichen. Weitere Informationen zu CLIA, zur
Kreuzfahrtbranche und zu den der CLIA angehörenden
Kreuzfahrtgesellschaften und Reisebüros erhalten Sie unter
www.cruising.org. Folgen Sie CLIA außerdem auf Facebook und Twitter.
Mehr von CEO Christine Duffy lesen Sie unter @CLIACEO oder auf
cruising.org/ceoblog.
Pressekontakt:
HERING SCHUPPENER Unternehmensberatung für Kommunikation GmbH
Christian Drixler
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60329 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0)69 921874-20
cdrixler@heringschuppener.com
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