Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Britta Steffen: „Richtiger Zeitpunkt“ von Heinz Gläser

Nein, ein schwimmendes Glamourgirl à la Franzi
van Almsick war sie nie. Dafür kam Britta Steffen in der Außenwirkung
immer eine Spur zu eigenwillig und verbissen rüber, bisweilen gar
verschroben. Sie ließ Leistungen sprechen und eckte auch gerne mal
an, vor allem im eigenen Verband. Über den Zeitpunkt ihres Abschieds
hat die Doppel-Olympiasiegerin von 2008 selbst entschieden – und den
richtigen gewählt: Sich noch ein paar Jahre im Training zu quälen, um
dann bei internationalen Wettkämpfen doch nur im Kielwasser
aufstrebender Jungstars zu dümpeln, das musste sich eine Britta
Steffen nach all ihren Erfolgen wirklich nicht mehr antun. Apropos
Jungstars: Mit Steffen verliert das deutsche Schwimmen eine seiner
letzten Galionsfiguren. Und neue Hoffnungsträger sind nicht in Sicht,
ganz im Gegenteil. Nach den desaströs verlaufenen Spielen von London
2012 krault diese Sportart hierzulande ihren eigenen Ansprüchen weit
hinterher.

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