Der Dopingfall von Evi Sachenbacher-Stehle bei den
Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 war ein Schock fürs
deutsche Team. Ihr offenbar verunreinigtes Nahrungsergänzungsmittel
hatte eine Dopingsubstanz enthalten. Trotzdem werden auch vier Jahre
später in Pyeongchang wieder viele deutsche Athleten auf Riegel, Gels
und Pulver setzen, bestätigte der leitende DOSB-Olympiaarzt. „Ich
denke, der Prozentsatz ist sehr hoch“, sagte Prof. Bernd Wolfarth im
Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues
deutschland“ (Donnerstagausgabe). „Unsere Verbandsärzte sind momentan
damit betraut, bei ihren Athleten nachzufragen und natürlich auch den
Sinn und Unsinn zu hinterfragen. Wenn es in irgendeiner Form suspekte
Produkte sind, sollen sie den Athleten davon abraten.“
Nach Sotschi sei immerhin „die unreflektierte Nutzung seltener
geworden“. Aufklärungsmaßnahmen von DOSB und NADA hätten Wirkung
gezeigt. In bestimmten Sportarten seien Athleten aber darauf
angewiesen, möglichst schnell Kohlenhydrate und Eiweiß wieder dem
Körper zuzuführen. „Eine globale Verteufelung wäre hier fatal“, so
Wolfarth. Die Wirkung mancher Mikronährstoffe werde jedoch oftmals
übrschätzt: „Statt eines Elektrolytgetränks kann man auch eine
Apfelschorle trinken.“
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