Das sollte den Verkehrsbetrieben der deutschen
Städte zu denken geben: 57 Prozent der Geschäftsreisenden sind
mindestens einmal am Tarifsystem des öffentlichen Nahverkehrs am
Zielort gescheitert und deshalb aufs Taxi umgestiegen. Das ergab eine
Befragung unter 100 Vorständen, Führungs- und Fachkräften im Auftrag
einer Initiative von Travel Management Companies im Deutschen
ReiseVerband (DRV). Der Nahverkehr vor Ort ist damit der von
Geschäftsreisenden am häufigsten genannte Grund für
Unannehmlichkeiten. Fast ebenso häufig scheitern sie an den
Ticketautomaten der Deutschen Bahn und ihrer Wettbewerber.
Der Tarifdschungel von U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen ist für
Ortsfremde extrem verwirrend. Wer geschäftlich unterwegs ist, hat
wenig Zeit, die komplexen Angebote zu studieren oder sich
durchzufragen. Sechs von zehn Geschäftsreisenden haben sich deshalb
schon mindestens einmal für ein Taxi entschieden, obwohl sie
ursprünglich eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln geplant
hatten. Doch auch die Deutsche Bahn und ihre Konkurrenten schrecken
Geschäftsreisende ab. 52 Prozent der Befragten sagen, sie seien beim
Fahrkartenkauf mit deren Automaten nicht zurechtgekommen.
Auffällig ist, dass solche Schwierigkeiten bei Mitarbeitern unter
40 Jahren häufiger auftauchen als bei älteren Befragten. So haben 63
Prozent der Jüngeren schon mindestens einmal vergeblich versucht, die
öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Bei den älteren
Geschäftsreisenden sind es zehn Prozent weniger. 65 Prozent der
vermeintlich technisch versierteren jungen Kollegen beschweren sich
zudem über Probleme mit dem Fahrkartenautomaten der Bahn, aber nur 43
Prozent der älteren Mitarbeiter.
Frauen mit ÖPNV auf Kriegsfuß – Männer vergessen Wechselkleidung.
Auch zwischen Frauen und Männern gibt es deutliche Unterschiede:
Mit dem öffentlichen Nahverkehr kamen nach eigenen Angaben 68 Prozent
der Frauen nicht zurecht, aber nur 46 Prozent der Männer. Am
Ticketautomaten der Bahn verzweifelten 62 Prozent der Frauen und 42
Prozent der Männer.
Neben den bereits genannten gibt es aber noch weitere
Komplikationen, die bei Auswärtsterminen häufig auftreten. Manche von
ihnen sind selbst verschuldet: 51 Prozent aller Befragten kamen schon
mindestens einmal zu spät zum Flughafen oder Bahnhof, weil sie die
Anfahrtszeit unterschätzt hatten. 46 Prozent hatten sich nicht exakt
genug mit ihren Geschäftspartnern oder Kollegen abgesprochen und
deshalb am falschen Treffpunkt gewartet.
Ein weiteres klassisches Missgeschick auf Geschäftsreisen ist 43
Prozent der Befragten unterlaufen: Sie kleckerten während der Reise
und hatten keine Wechselkleidung für den Termin dabei. Auf ein
solches Malheur sind Frauen deutlich besser vorbereitet. Nur 36
Prozent hatten im Notfall schon einmal nichts zum Umziehen dabei. Von
den geschäftsreisenden Herren ist dies bereits jedem zweiten schon
einmal passiert. 39 Prozent aller Befragten berichten außerdem, dass
ihnen mindestens einmal ein Gepäckstück unterwegs verloren ging oder
gestohlen wurde.
Für einen möglichst reibungslosen Ablauf von Geschäftsreisen
empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit Spezialisten in
Geschäftsreisebüros. Sie übernehmen das gesamte Reisemanagement
inklusive Planung, Vor- und Nachbereitung. Zwar lassen sich damit
nicht alle großen und kleinen Missgeschicke vermeiden. Die
Geschäftsreisebüros geben aber wertvolle Tipps zum Zielort, etwa
welche Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln dort geeignet
sind, oder welche Smartphone-Apps vor Ort weiterhelfen.
Zur Kurzstudie „Business Travel 2013“:
Die Kurzstudie „Business Travel 2013“ wurde im Auftrag einer
Initiative von Travel Management Companies im Deutschen ReiseVerband
(DRV) durchgeführt. 100 Geschäftsführer, Führungs- und Fachkräfte
wurden dafür zum Thema Geschäftsreisen befragt. Befragungszeitraum:
5. bis 10. September 2013.
Über die Kampagne „Chefsache Business Travel“:
Auf Geschäftsreisen setzen Unternehmen ihre wichtigste Ressource
ein: den hochqualifizierten Mitarbeiter. Knapp 90 Prozent schicken
ihre Mitarbeiter mit dem Ziel auf Reisen, Geschäftsabschlüsse unter
Dach und Fach zu bringen oder zumindest vorzubereiten. Der
effizienten Gestaltung von Geschäftsreisen im Unternehmen misst die
Chefetage jedoch trotzdem oft keine strategische Bedeutung zu. Dabei
wird diese Aufgabe immer komplexer. Nicht nur Kosten, sondern auch
andere Kriterien wie zum Beispiel Nachhaltigkeit oder Sicherheit gilt
es zu beachten. Ziel der Initiative von Travel Management Companies
im DRV ist es, Geschäftsreisen als strategisches Managementthema zu
verankern und den Nutzen eines professionellen
Geschäftsreisemanagements in Zusammenarbeit mit den
Geschäftsreisebüros auf Entscheiderebene besser bekannt zu machen.
Weitere Informationen hierzu erhalten Sie unter
www.chefsache-businesstravel.de.
Pressekontakt:
DRV Deutscher ReiseVerband e.V.
Sibylle Zeuch, Pressesprecherin
Telefon: (030) 2 84 06-15, E-Mail: presse@drv.de
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