Der Königssee ruft: Almabtrieb mit Bootstransfer und majestätischem Empfang

Wie immer schippern sie übers Wasser: Die rund 60 Kühe, die
den Sommer am Südufer des Königssees verbringen, sind die
einzigen im gesamten Alpenraum, die einen Bootstransfer auf
ihrem Weg zurück in den Heimatstall bekommen. An der
Seelände am Königssee werden sie in diesem Jahr allerdings
besonders festlich empfangen: Denn am Samstag, 9. Oktober,
trifft nicht nur das Vieh hier ein, sondern auch der bayerische
Hofkommissär Karl Graf von Preysing samt Gefolge. Genau wie
vor 200 Jahren, als er im Auftrag der Krone den südöstlichsten
Zipfel Deutschlands in Besitz nahm und das Volk ihm allerorten
zujubelte, weil es sich nach wechselvoller Geschichte auf
ruhigere Zeiten unter den Fittichen des Königreichs freute, reist
er in standesgemäßer Kutsche an. Gefeiert wird die
Zugehörigkeit zu Bayern das gesamte Wochenende an
verschiedenen Schauplätzen im Berchtesgadener Land.

Doch am Samstag gehört die Bühne zunächst den Kühen. Um
9.30 Uhr wird das erste Boot erwartet, um 12.30 Uhr das zweite.
Erst an der Seelände, wenn das Vieh wieder festen Boden unter
den Hufen hat, werden die Tiere geschmückt. Das Jungvieh mit
Latschenbuschen, die Kühe mit kunstvollen „Fuikln“, dem
Königsschmuck aus Fichtenbäumchen, deren Zweige
gebunden und aufwändig mit handgearbeiteten Blumen und
Rosetten verziert sind. Während traditionelle Volksmusik
erklingt und sich die Gäste mit regionalen Schmankerln
stärken, treten die Kühe ihren Weg in den Heimatstall an.

Am frühen Nachmittag erscheint Karl Graf von Preysing an der
Seelände, dem Ziel seines historischen Triumphzugs für heute.
Und genau wie vor 200 Jahren hat er sich dann bereits schon in
Marktschellenberg feiern lassen, wo ihm zu Ehren bereits am
Freitag die Straßen mit bayerischen Fahnen geschmückt sind
und eine traditionelle Dult an vergangene Zeiten erinnert. Am
Königssee setzt er sich nach würdigem
Begrüßungszeremoniell zunächst in einem historischen Boot
der Königsseeschifffahrt auf die Insel Christlieger ab, um sich
von den Strapazen zu erholen. Unterdessen jubelt das Volk
weiter – und wird abends mit einem fulminanten Feuerwerk
belohnt.

Am Sonntag ist Berchtesgaden Ort des Geschehens – mit
großer Messe, einem Umzug mit 1500 Teilnehmern und einem
Fest, auf dem die Gäste durch fünf verschiedene Orte der
Region streifen und dabei auf Zeitreise gehen können. Die
Ramsau etwa präsentiert sich als Motiv der Landschaftsmaler,
die den idyllischen Ort zu Beginn des 19. Jahrhunderts
entdeckten und damit den Grundstein für die touristische
Entwicklung legten. Marktschellenberg hat die höchstgelegene
Eishöhle Deutschlands samt deren Geschichte im Gepäck und
Berchtesgaden selbst lässt die Salzgeschichte lebendig
werden. Der feierliche Höhepunkt erwartet die Gäste am Abend,
wenn alle Fenster verdunkelt werden und kein elektrisches Licht
weit und breit mehr zu sehen ist. Kerzen, die in den Fenstern
der Wohnhäuser stehen, Feuerkörbe, die Straßen und Plätze
erleuchten, und ein fantasievoller Laternenumzug sorgen dann
für wahrhaft historische Stimmung.

Gästeservice:
Berchtesgadener Land Tourismus GmbH, Bahnhofplatz 4,
83471 Berchtesgaden, Tel.: 0 18 05 / 86 52 00,
info@berchtesgadener-land.com, www.berchtesgadener-
land.com

Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen