Schmäußbräu oder Schwedentrunk? Diese Frage stellt sich jeder Kronacher, der in einem der regionalen Wirtshäuser einkehrt. Und auch die Damenwelt liebt es eher ungewöhnlich: Pimp your Dirndl heißt es im von spätmittelalterlicher Architektur geprägten Kronach. Dahinter verbergen sich zwei Schwestern Anna Lena (25) und Nora (29) Jeske, deren Label „schwe stern“ nicht nur in Oberfranken für Furore sorgt. Neben den maßgeschneiderten Dirndln sind die Schürzen ein Highlight ihrer Kollektion, denn ausgefallene Motive, aufgetragen durch Handsiebdruck, machen aus jeder Schürze ein Einzelstück. Ebenso ungewöhnlich sind die Damenhüte, die so manchen Alpensepp erblassen lassen. Statt Gamsbart grüßen Ziegen, Hirsche und Eichhörnchen.
Die kleine Stadt Kronach im Norden Bayerns geht schon lange ungewöhnliche Wege. So gilt hier zum Beispiel eine eigene Maßeinheit für das Bier, die historische Kunigundenmaß. Die Einheit beträgt 1 1/8 Liter und war in Kronach im Jahr 1809 verboten worden. Ein Verbot, dass die Oberfranken einfach außer Kraft gesetzt haben, der örtliche Töpfermeister fertigt sogar eigens passende Bierkrüge. Doch in Kronach ist nicht nur mehr drin im Krug, auch die Wirte sind fernab jeglicher Preistreiberei. Eine Kunigundenmaß kostet fünf Euro. Bei diesen Preisen schmecken auch die überregional unbekannten Biersorten noch einen Tick besser.
Gäste, die die außergewöhnliche Stadt mitsamt ihrer beeindruckenden Festungsanlage erkunden möchten, können in alten Fachwerkhäusern nächtigen, die zu einem Vier-Sterne-Hotel umgebaut wurden und modernsten Standard bieten. Mit dem Auto ist Kronach, das auf halber Strecke zwischen München und Berlin liegt, über die Autobahn A 9 oder über die A 73 beziehungsweise B 173 zu erreichen.
Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen