Meine Saison ist äußerst erfolgreich verlaufen. Bereits in der frühen Saison in den Vereinigten Arabischen Emiraten zeigte sich dass ich ein höheres Niveau in der Saison 2009 erreichen kann. Meine Zusammenarbeit mit Christof Weiß von www.europeansports.de die seit Anfang 2008 läuft fängt an Früchte zu tragen.
In den weiteren Rennen in Hannover und Treviso (IT) konnte ich dann meine ersten und einzigen Rennen der Saison gewinnen. In der EHC Serie (European Handcycling Circuit) habe ich in Neun Rennen viermal den 2. dreimal den 3. einen 5. und einen 7. Platz belegen können. Das ist in anbetracht der hochklassig besetzten Rennen eine beachtliche Bilanz. Die mir auch ein lang gehegten Traum erfüllt hat – den Gesamtsieg der Serie.
Auf die Para-Cycling Weltmeisterschaft habe ich erstmalig mit einer Rundfahrt der Sadlers Alaska Challenge vorbereitet. Die acht Etappen mit den insgesamt 357 km sollten sich sehr positiv auf die Kraftausdauer und das Stehvermögen auswirken und die sollten bei der schweren WM Strecke in Bogogno (IT) noch eine Rolle spielen.
Der Rundkurs, des WM Straßenrennen hatte es in sich mit zwei knackigen Anstiegen von 500m und 400m Länge in kurzen Abständen auf den letzen 3 km aufeinander folgten. Klingt erstmal nicht so schlimm wird aber bei 6 Runden von Mal zu Mal schwerer. Zumal der darauf folgende technische Streckenteil immer wieder von verschiedenen Fahrern für Attacken genutzt wurde und somit keine Zeit zur Erholung bot.
Ich hatte bei der Streckenbesichtigung einige zuvor Wochen genau in diesem Teil unfreiwilligen Kontakt mit dem Asphalt und fuhr dort deshalb etwas zu defensiv.
Das wäre mir in der letzten Runde beinahe zum Verhängnis geworden. Die Entstandene Lücke konnten Max Weber, Manfred Putz und ich dann nur mit höchster Anstrengung wieder schließen. Auf den folgenden Kilometern kämpfte ich dann buchstäblich ums überleben in dieser Gruppe und sah meinen Chancen schon schwinden. Angekommen am letzten Anstieg fuhr ich als 6ter und letzter hinein und verlor gleich ein paar Meter. Doch das Blatt wendete sich nach gut 200 Metern. Das Tempo der anderen Fahrer vor mir wurde langsamer und ich kam näher- Meter um Meter. Dazu brüllte mich Lars Deske, der in der Natio nur liebevoll die Handbike-Mama genannt wird von der Seite:“ Es geht um die Medaillen!!“
Das setzte dann noch mal Reserven frei und ich fuhr als 3. über die Kuppe dicht gefolgt von Vittorio Podesta der es auf dem letzten Kilometer aber nicht mehr vorbei schaffte.
Euer
Stefan Bäumann
Durch einen Motorradunfall 1992 zog sich Stefan Bäumann eine Querschnittslähmung zu. Schon während der Rehabilitation erkannte Stefan die Wichtigkeit von sportlicher Betätigung für die Erlangung neuer Mobilität und Rückgewinnung seiner psychischen Stärken.
Zu Beginn noch im Rollstuhlbasketball aktiv, fand er im Handbike seine neue Leidenschaft. Der mehrfache Deutsche Meister, der unter anderem auch schon Welt- und Europameistertitel im Einzelzeitfahren und Straßenrennen einfuhr, konnte seinen großen Traum 2008 fast verwirklichen. Mit seinem Handbike fuhr er nur knapp an einer Medaille bei den Paralympics in Peking vorbei und landete auf dem 4. Platz. In 4 Jahren soll es mehr werden und mit der ersehnten Medaille klappen.
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