
Durch Sturzwälder, vorbei an Quellen und Wasserfällen, über saftige Almweiden und unter kreisenden Geiern zur Jause auf eine bewirtschaftete Alm: Rund 30 bewirtschaftete Hütten und Berggasthöfe machen in den fünf Seitentälern des Raurisertales Gusto auf jede Tour.
Mit etwa 300 Kilometer Wanderwegen zählt das Raurisertal zu den „bestens vernetzten“ Wanderregionen im Nationalpark Hohe Tauern. Seine fünf Seitentäler locken mit ganz unterschiedlichen Reizen – und mit 30 bewirtschafteten Almhütten, welche das Wandern noch einmal so schön machen. Auf den Rauriser Etappen des Hohe Tauern Panorama Trails (14–16) werden einige von ihnen passiert. Etappe 15 führt etwa von Rauris über die alte Buchebenstraße auf den Spuren des Goldes und über idyllische Almen am Fuße der Dreitausender Schareck, Hoher Sonnblick und Hocharn zum Naturfreundehaus Kolm Saigurn im Talschluss des Hüttwinkltales.
Ins Hüttwinkltal zur Jausn
Wer kürzere Wanderungen bevorzugt, nimmt vom Bodenhaus den malerischen Weg an der Astenschmiede, der Niederastenalm, dem Rauriser UrQuell und der Panoramaalm vorbei zur Mitterastenalm (1.762 m). Eine Brettljause mit selbstgemachten Würsten, ein Kaspressknödl, Bauernkrapfen und Apfelstrudel aus dem Holzofen schmecken vor dem traumhaften Panorama der Goldberggruppe besonders gut. Eine schöne Tour führt auch vom Parkplatz Lenzanger im Rauriser Talschluss durch den Rauriser Urwald oder über den wunderschönen Rauriser Almweg zu den Durchgangsalmen im hintersten Raurisertal. Die Route beeindruckt nicht nur mit dem allgegenwärtigen Blick auf den grandiosen Hohen Sonnblick (3.106 m), sondern auch mit drei Einkehrmöglichkeiten auf der Gainschniggalm, der Durchgangalm und der Filzenalm (1.776 m). Am Eingang des Hüttwinkltals liegt der Fröstlberg mit einigen weiteren schönen Almen. Die Wanderung von Wörth an Bauernhöfen vorbei zur Lercheggalm (1.815 m) beeindruckt mit Weitblick auf die Gipfel der Salzburger Goldberggruppe. Auf der Kalchkendlalm betreibt die pensionierte Lehrerin Roswitha Huber eine „Schule am Berg“.
In Bucheben und im Gaisbachtal
In Bucheben führt nach dem Reiterhof Nigglgut rechts der Weg hinauf zur Steinalm. Über Almwiesen und Waldstücke geht es weiter zu Steinbockalm und Feldereralm (1.691 m), von denen man einen freien Blick auf Rauris und den Hochkönig genießt. Im blumenreichen Gaisbachtal bei Rauris laden weitere urige Almen mit schönen Ausblicken zur Einkehr. Eine kurze und einfache Wanderung führt durch einen schönen Lärchenwald von Rauris hinauf zur bewirtschafteten Karalm (1.420 m). Dort kann man nicht nur wunderbar einkehren, sondern auch Gutes im Hofladen erstehen.
Mit den Säumern über die Alpen
Durch das Seidlwinkltal, das westliche Nachbartal des Hüttwinkltals, verlief einst ein Saumpfad über die Alpen. Auf dem Rücken von Noriker-Pferden, Eseln oder Ochsen wurden Salz nach Süden und Wein nach Norden transportiert. Die Tauernhäuser waren wichtige Versorgungsstationen für Mensch und Tier auf dem beschwerlichen Weg. Im Seidlwinkltal gibt es noch ein solches, original erhaltenes Tauernhaus von anno 1491, mit geschwärzter Almstube und einem mächtigen Kessel über der offenen Feuerstelle. Der alte Saumweg führt die Seidlwinklache entlang, am Landgasthaus Weixen, der Gollehenalm und der Palfner Alm sowie dem Spritzbach-Wasserfall vorbei bis zum Tauernhaus (1.526 m) und danach über das Hochtor unterhalb des Großglockners auf die Alpensüdseite.
Im Krumltal auf Beutezug
Im Krumltal wurden vor bald 40 Jahren erstmals Bartgeier ausgewildert. Etwa 30 Greifvögel kehren jedes Jahr zur Nahrungssuche in das unberührte Rauriser Seitental zurück. Mit fast drei Meter Flügelspannweite überragen die majestätischen Tiere größenmäßig sogar Steinadler, Gänse- und Mönchsgeier, die sich in dem Lebensraum zwischen Wasserfällen, Felsblöcken und Almweiden ebenso wohl fühlen. Am Lehrweg „Könige der Lüfte“ hat man den Feldstecher am besten immer griffbereit. Er führt vom Almgasthaus Lechnerhäusl durch das Krumltal, vorbei an der Kasermandlquelle zur bewirtschafteten Bräualm (1.601 m) mit einer vom Nationalpark betreuten Geier-Beobachtungsstation. Nach einer Stärkung bei Almprodukten aus der eigenen Landwirtschaft schafft man es sogar noch weiter hinauf zur Rohrmoosalm. www.raurisertal.at
4.282 Zeichen
Abdruck honorarfrei,
Belegexemplar erbeten!
Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen