Generell ist gegen die Kür von Maria
Höfl-Riesch und Robert Harting wenig einzuwenden. Beide drückten
ihren Sportarten auch 2014 den Stempel auf. Wenn sich jetzt trotzdem
Unmut über die traditionelle Auszeichnung am Jahresende regt, dann
wegen der routinierten Zwangsläufigkeit, mit der die Preise ihre
Träger suchen. Es trifft eben zumeist die üblichen Verdächtigen.
Typen, die das Rampenlicht suchen. Maria Höfl-Riesch ist nicht nur
eine geniale Skifahrerin, sondern auch mit dem Talent zur
Selbstvermarktung gesegnet. Diskus-Riese Robert Harting polarisiert
gerne und ist nie um einen starken Spruch verlegen. Ein betont
introvertierter Zeitgenosse wie der Kombinierer Eric Frenzel hat da
schnell das Nachsehen, zumal dann, wenn er eine nicht wirklich
breitenwirksame Sportart betreibt. Wir Sportjournalisten fordern
gerne Courage von den Athleten ein. Bei dieser Abstimmung lassen wir
diese Tugend regelmäßig vermissen. Die fünfmalige
Paralympics-Siegerin Anna Schaffelhuber wäre nach allen
Gesichtspunkten eine logische Wahl gewesen. Für die sympathische
Niederbayerin reichte es nur zu Rang vier. Die vielleicht einmalige
Chance, mit der Wahl einer Behindertensportlerin ein Zeichen zu
setzen, ist damit verstrichen.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
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