Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Platini: Pures Kalkül von Heinz Gläser

Schön! Dann wäre auch das endgültig bewiesen.
Geniale Lenker auf dem Platz sind nicht unbedingt begnadete Strategen
außerhalb des Spielfelds. Michel Platini ist nun ebenso gescheitert
wie Diego Maradona als aufbrausender argentinischer Nationaltrainer
oder Pele als dilettierender Politiker. Wer Franz Beckenbauer in
diese Reihe stellt, macht es sich zu einfach. Dessen Verdienste
bleiben, ungeachtet aktueller Vorwürfe. Platini gaukelte der
Fußballwelt vor, er sei ein Romantiker und der ersehnte Erneuerer.
Nichts davon traf zu. Sein Werben um die „Kleinen“ entsprang purem
Machtkalkül, er bediente sich ihrer Unterstützung, wo er doch vorgab,
ihr Diener im Fußball zu sein. Nach dem Sturz der schillernden
Gestalt Michel Platini sehnt man sich geradezu nach einem
unscheinbaren Bürokraten auf dem Uefa-Chefsessel.

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