Von Stefan Klüttermann
Gut zwei Monate hat sie also gedauert, die Analyse des
historischen WM-Debakels der deutschen Nationalmannschaft. Das ist
viel Zeit im schnelllebigen Fußballgeschäft. Von einer Überzeugung
haben sich Bundestrainer Joachim Löw und Nationalmannschaftsdirektor
Oliver Bierhoff in diesen Wochen aber ganz offensichtlich nicht
getrennt: dass man am Ende selbst am besten weiß, welche Korrekturen
vorzunehmen sind. Andernfalls hätten die DFB-Oberen die Vertreter der
Proficlubs ja von Beginn an in die Analyse eingebunden und nicht
jetzt erst eingeladen, über das zu diskutieren, was sich Löw und
Bierhoff seit Ende Juni ausgedacht haben. Das DFB-Vorgehen spiegelt
genau die Arroganz wider, die schon unmittelbar nach der
Weltmeisterschaft ein Hauptkritikpunkt am Verband war. Solange man in
Frankfurt nicht erkennbar bereit ist, sich frühzeitig äußeren
Impulsen zu öffnen – zumindest aber dem Know-how der eigenen Liga –
ist keine wirkliche Besserung zu erwarten. Und das ist eine bittere
Erkenntnis für eine Analyse des Spitzenfußballs, die zwei Monate
gedauert hat.
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