Sperrfrist: 20.10.2015 00:05
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„Allee des Jahres 2015“ ist eine Eichenallee im Landkreis Verden
in Niedersachsen zwischen Kirchlinteln und Kükenmoor. Das Siegerfoto
von Antje Hansen-Käding aus Niedersachsen konnte sich gegen 170
weitere Vorschläge durchsetzen, die von einer Jury des Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Rahmen des bundesweiten
Fotowettbewerbs zur „Allee des Jahres“ gesichtet wurden. Anlass für
die Auszeichnung ist der „Tag der Allee“ am 20. Oktober, den
Umweltschutzorganisationen vor neun Jahren aus der Taufe gehoben
hatten. „Alleen sind wertvolle Kulturgüter. Sie verbinden außerdem
Biotope und dienen zahlreichen Tierarten als Lebensraum, Nahrungs-
und Fortpflanzungsstätte, darunter auch besonders geschützten
Insekten und Fledermäusen“, sagte Katharina Brückmann, BUND-Expertin
für Alleenschutz. Mit der Prämierung der „Allee des Jahres“ will der
BUND auf die deutschlandweite Gefährdung von Alleebäumen sowie auf
die Bedrohung der biologischen Vielfalt aufmerksam machen.
Die nun ausgezeichnete Allee mit den majestätischen Eichen
erstreckt sich über ein 500 Meter langes Teilstück zwischen den fünf
Kilometer voneinander entfernten Orten Kükenmoor und Kirchlinteln.
„Die Allee führt durch Felder und Weiden und steht beispielhaft für
wunderschöne alte Alleen im ländlichen Niedersachsen“, sagte
Brückmann. „Die von mächtigen Eichen gesäumte Kopfsteinpflasterstraße
ist wie ein Sinnbild dafür, dass Alleen sowohl wertvolle Natur- als
auch Kulturschätze sind. Das hat die Jury überzeugt“, so Brückmann.
„Die Kopfsteinstraße ist noch vollständig in ihrer Ursprünglichkeit
enthalten, ein Teil ist mit Feldsteinpflaster befestigt. Es gibt nur
noch sehr wenige Kopfsteinpflasterstraßen dieser Art. Unsere
Vorfahren haben die Steine für solche Straßen per Hand bearbeitet und
verlegt. Diese Handwerkskunst ist heute kaum noch zu finden“, sagte
die Alleen-Expertin.
Die besondere Qualität der „Allee des Jahres 2015“ sind die bis
etwa 100 Jahre alten Eichen, denn solche Altbäume werden vor allem
von den seltensten und am stärksten gefährdeten Arten als Lebensraum
benötigt. „In den meist intensiv bewirtschafteten deutschen Wäldern
sind solche Bäume kaum noch zu finden“, so Brückmann. „Daher sind
mehr als hundertjährige Alleen mit all ihren Strukturen, wie
abgestorbenen Ästen, Pilzbesatz und Höhlenbildungen, wichtige
Lebensräume. Insbesondere Eichen dienen von der Wurzel bis zur Krone
als Habitat für tausende Tiere, Pflanzen und Pilze. Etwa 400
Schmetterlingsarten sind beispielsweise direkt oder indirekt auf
Eichen angewiesen“, erklärte Brückmann. Für spezielle Käferarten
spielen alte Alleen eine entscheidende Rolle bei der Vernetzung von
Biotopen, da zahlreiche der an alte Bäume gebundenen Käferarten nur
ein geringes Ausbreitungsvermögen besitzen. Fledermäuse nutzen Alleen
zudem zur Orientierung zwischen Wohnstätte und Nahrungshabitat.
Den zweiten Platz des Fotowettbewerbes belegte Dr. Wolfgang
Schielke aus Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern mit seinem
Herbstfoto der Allee an der alten Pflasterstraße zwischen Greifswald
und Stralsund. „Alle Farben des Herbstes sind hier in der Abendsonne
wie im Märchen traumhaft zusammengefügt worden“, beschrieb Dr.
Schielke sein Foto.
Der dritte Preis des Fotowettbewerbs zur „Allee des Jahres“ geht
an das Bild „Hoch hinaus“, das Carmen Sommerfeld im Brandenburger
Havelland fotografierte. Die Jury lobte den dargestellten
Erlebniswert einer Allee: „Alleebäume schützen vor Regen, Sonne und
Wind. Markierungen weisen weithin sichtbar den Weg. Alleebäume und
Verkehrssicherheit schließen sich nicht aus.“
Einen Sonderpreis für Alleen in Parkanlagen erhielt Rudolf Rinner
für das Foto einer Allee auf einer Flussinsel der Donau, dem Oberen
Wöhrd im Stadtgebiet von Regensburg in Bayern. Hier passt sich ein
schlängelnder Weg respektvoll den Bäumen an, nicht umgekehrt. „Das
Foto ist eine Einladung, diese Alleen zu Fuß zu erleben“, befand die
Jury des BUND.
Druckfähige Fotos der prämierten Alleen aus Niedersachsen,
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Bayern sind zum freien
Download verfügbar unter
www.bund.net/presse/bild_und_ton/aktionen_und_projekte. Die Fotos
können kostenfrei unter Angabe des Bildautors gedruckt werden.
Weitere Informationen und sämtliche Foto-Wettbewerbsbeiträge
finden Sie in der Galerie unter www.allee-des-jahres.de.
Pressekontakt:
Katharina Brückmann, Expertin für Alleenschutz, BUND
Mecklenburg-Vorpommern, E-Mail: Katharina.Brueckmann@bund.net, am
20.10. vor Ort in Verden erreichbar unter Tel. 0172-3848542 bzw.
Annika Natus, BUND-Pressereferentin, Tel. 030-27586-464/-489, E-Mail:
presse@bund.net, www.bund.net
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