Früher galten sie als Standard: in jedem Bahnhof gab es einen Wartesaal für die Reisenden. Das traf selbst für kleinste Landbahnhöfe zu (Bilder und Töne auf dem Hörbüch ZUGhören 7). Und waren die Bahnhöfe etwas größer, dann gab es sogar Wartesäle 1. und 2. Klasse oder speziell für alleinreisende Damen. Heute sind Wartesäle die Ausnahme.
Seit die kleinen Bahnhöfe zu Haltepunkten wurden, verwandelten sich die Wartesäle in kleine Wartehäuschen auf dem Bahnsteig – die nur dürftigen Schutz vor Sommerglut, Herbststürmen und Winterfrost bieten. In den großen Bahnhöfen sind Sitzgelegenheiten zum Warten auf Züge meist nur in Cafés oder Imbiss-Stuben vorhanden – mit dem entsprechenden Zwang zum Konsumieren.
Besonders schick warteten früher Adlige auf den Zug. Manche dieser Wartesäle gibt es heute noch – so der in Eisenach im ehemaligen Fürstenbahnhof, heute Verkaufs-raum der Bahnhofsbuchhandlung. Und im „Wartesaal für Allerhöchste Herrschaften“ im Nürnberger Verkehrsmuseum kann man neuerdings sogar heiraten.
Der Königs-Salon stammt aus dem alten Nürnberger Centralbahnhof, wie die Deutsche Bahn berichtet. Die reich verzierte Vertäfelung der Wände und Decken im neogotischen Stil ist bis heute erhalten und macht den Saal zu einem noblen Ort für Eheschließungen. Als der alte Bahnhof 1906 dem Neubau weichen musste, wanderte der prächtige Wartesaal in den Neubau des Verkehrsmuseums. Wer dort für 350 Euro heiraten möchte, kann sich beim Standesamt in Nürnberg informieren.
Die ZUGhören-Hörbücher kosten 14,80 Euro und können im Internet über www.ZUGhören.de oder im Buchhandel bestellt werden. Das ZUGhören-Paket mit allen zwölf CDs ist für 99,80 Euro erhältlich. Zu den Hörbüchern gibt es 32-seitige Begleithefte mit Hintergründen, Zahlen, Fakten, Fotos und Dokumenten.
ZUGhören 12: Oberbayern / Ostbayern / Franken, Schienengeschichten fürs Ohr, ISBN 978-3-00-037264-3 und ZUGhören 7: Baden und Württemberg, Schienengeschichten fürs Ohr, ISBN 978-3-00-029786-1, Stereo.
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