Hochprozentiger Urlaubsgenuss in der Silberregion Karwendel

Was den Schotten der Whiskey, den Italienern der Grappa und den Franzosen der Cognac ist, ist den Tirolern der Schnaps. Bekannt für ihre „brennende Leidenschaft“ sind Toni Rossetti und Franz Hupfauf aus der Silberregion Karwendel.
In Tirol gibt es heute noch über 4.000 Brennrechte. Der Schnaps ist im Land unter dem Adler weniger Alkohol, als Medizin, „Belebens- und Genussmittel“. Dementsprechend hat sich das Schnapsbrennen und Destillieren vom traditionellen Handwerk fast schon zu einer eigenen Wissenschaft entwickelt. Bei nationalen und internationalen Prämierungen sind die Tiroler Brenner immer im Spitzenfeld dabei. Zwei hochdekorierte Edelbrenner stammen aus der Silberregion Karwendel.

Brennrecht seit Kaiserin Maria Theresia am Purnerhof
Am Purnerhof in Terfens gibt es heute noch ein altes Brennrecht aus der Zeit Maria Theresias (18. Jh). Die österreichische Kaiserin verlieh dem Purnerhof das Legat, jedes Jahr 300 Liter Schnaps brennen zu dürfen. 2004 nahm es Franz Hupfauf wieder auf, besuchte zahlreiche Seminare, legte neue Obstkulturen an und wurde zu einem „brennenden“ Destillateur. Heute stehen etwa fünfzig Obstbäume – darunter Topaz-Äpfel, Gala, Quitten und gelbe Williamsbirnen – sowie 15 Vogelbeerbäume auf den Grünflächen rund um den Hof. „Wir wollten von Anfang an Spitzenbrände herstellen und sie in einem schönen Rahmen präsentieren“, sagt Heidi Hupfauf. Nach der modernen Brennanlage folgte 2009 der architektonisch sehenswerte Neubau der „Purnerhof Qualitätsbrennerei“. Erste Destillate erreichten bei der Tiroler Schnapsprämierung hohe Noten. 2009 und 2010 wurde der Purnerhof Landessieger. Weitere Informationen unter www.brennerei-purnerhof.at.

Die Seele der Früchte „brennen“ am Kalzhof
Toni Rossetti vom Kalzhof in Kolsassberg ist seit 1995 vom „Brennvirus“ infiziert und tüftelt Jahr für Jahr an der Verbesserung seiner Rezepturen, um die Seele aus den Früchten herauszuholen. „Der Name des Produkts muss mit dem identisch sein, was in der Flasche drinnen ist“, so lautet das Credo Toni Rossettis. Seit 1996 wurde er bereits mehrmals zum Tiroler Landessieger gekürt, und zwar für seine Apfelbrände, Beeren-, Zwetschken- und Vogelbeerbrände. Zuletzt erhielt Rosetti die Auszeichnung 2013 für seinen Kirschbrand. Das Hauptaugenmerk legt der Gründungspräsident der Tiroler Edelbrandsommeliers auf die typischen Tiroler Brände, die aus heimischem Obst, wie es auch auf dem Kalzhof gedeiht, entstehen. Aber auch Whiskey, Rum oder etwa Schnaps-Pralinen werden im Schauraum angeboten. Jeden zweiten Samstag im Oktober gibt es auf dem Kalzhof einen „Tag der offenen Schnapsbrennerei“ mit Musik und typischer Bauernkost. Weitere Informationen unter www.rossetti.at

Plankenhof: Viersternehotel mit Schnapsmuseum
Wer in der Silberregion Karwendel urlauben möchte, kann in einem Hotel mit angeschlossenem Schnapsmuseum übernachten. Der Plankenhof in Pill bei Schwaz stammt aus dem Jahr 1460 und wird in elfter Generation von Familie Enzenberg geführt. Das denkmalgeschützte gotische Haus war schon zu Anfangszeiten ein Gasthaus, in dem zur Blütezeit des Silberbergbaus in Schwaz hunderte Pferde zum Austausch für Kutschen und Fuhrwerke untergestellt waren. Das heutige Viersternehotel bietet Führungen und Seminare in seinem Schnapsmuseum. Zu den Höhenpunkten zählt die Aromaprüfung im 500 Jahre alten Gewölbekeller mit den alten Gärfässern.
Weitere Informationen unter www.plankenhof.at

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