Gepflegte Langeweile war es, was den Auftakt der Formel-1-Saison
vor gut zwei Wochen in Australien prägte. Gestern nun, einige
Zeitzonen dichter an Europa heran und damit etwas später im
TV-Programm, präsentierte sich die Königsklasse des Motorsports mit
erhöhtem Unterhaltungswert.
Gewiss: Der Sieger hieß erneut Vettel. Der Reifenflüsterer aus
Heppenheim beherrscht derzeit den Vollgaszirkus wie Michael
Schumacher zu b
Ein "Vollhonk" hat geworfen, ausbaden müssen es andere. Der FC St.
Pauli, dem die Einnahmen fehlen, die Spieler, die vor leeren Rängen
kicken, und die Fans, die ausgesperrt bleiben. Die Sippenhaft ist
ungerecht, doch dem Gericht blieb keine Wahl, als mit einem
"Geisterspiel" zu strafen. Ein Schiedsrichter wurde von einem Becher
getroffen und ging zu Boden. Ein Tadel hilft da nicht, das Urteil
sollte schmerzen. N
Nur wer an das Märchen vom etwas anderen Fußballclub geglaubt hat,
stimmt in die "St.-Pauli-hat-die-Unschuld-verloren"-Chöre ein.
Was am Millerntor geschah, ist überall möglich. Zumindest dort, wo
die Abstände zwischen Rängen und Rasen gering und nicht durch Zäune
getrennt sind. Diese Nähe, diese Enge sind Trend und ein
Markenzeichen des Bundesliga-Booms.
Hagen. Fußball-Profi Gerald Asamoah (32) wird im
Falle eines Abstiegs des FC St. Pauli zum FC Schalke 04 zurückkehren.
Das erklärte der Schalker Manager Horst Heldt in einem Interview mit
der Westfalenpost (Dienstagausgabe). "Wenn St. Pauli absteigt, ist
Gerald wieder ein Blauer", sagte Heldt: "Ich freue mich über jeden
Spieler." Der frühere Nationalspieler Asamoah hatte vor der Saison
einen Vertrag in St. Pauli unterschrieben und war späte
Zunächst einmal ist die tolle Leistung von Vettel und seinem Team
zu würdigen – das war großer Sport, der da in Melbourne geboten
wurde.
Beim Blick auf das Rennen insgesamt drängt sich der Vergleich zum
einige Stunden zuvor absolvierten Fußball-Länderspiel zwischen
Deutschland und Kasachstan auf. Partiell ganz interessant, aber auf
Strecke langweilig. Dabei ist Vettel und seiner Combo kein Vorwurf zu
machen: Sie beherrschen das Me
Schlecht gespielt hat in der zweiten Halbzeit nicht nur
Schweinsteiger. Auch andere Nationalspieler schalteten mehrere Gänge
zurück. Dass sich der Unmut der Zuschauer überwiegend auf den
Bayern-Spieler fokussierte, war unfair. Fans zahlen und haben das
Recht, ihrem Ärger Luft zu machen. In Kaiserslautern aber war die
Verstimmung überzogen.
Die Pfiffe richteten sich nicht gegen den DFB-Akteur
Schweinsteiger, sondern gegen den Bayern-Profi, der bei Wei
Die Nationalspielerin Fatmire Bajramaj hat die
ARD-"Sportschau" aufgefordert, künftig regelmäßig über die Spiele der
Frauenfußball-Bundesliga zu berichten. "Müssen ja nicht alle sein",
sagte Bjramaj in einem Interview mit der taz-Wochenendausgabe. Aber
ein Spiel pro Wochenende solle schon ins Programm genommen werden.
Bajramajs Verein Turbine Potsdam trifft am Samstag im
DFB-Pokalfinale auf den 1. FFC Frankfurt. Dieses Spiel übertr
Ausgerechnet der seriöse Vorstandschef Heribert
Bruchhagen, der bisher auf bodenständige Trainer wie Friedhelm Funkel
und Michael Skibbe setzte, zaubert den Zampano Daum aus dem Hut. Das
unterstreicht die Trainer-Panik, die reihenweise die Clubs erfasst
hat. Mit ihren täglichen Rochaden hat die Liga ihren Anspruch auf
Seriosität verspielt. Felix Magath trainiert mit Herzblut Schalke und
zwei Tage später mit dem gleichen Herzblut Wolfsburg – wer nimmt ihm
das ab? Ega
Einfach so gewinnen, das gibt es bei Maria Riesch nicht. Einmal
mehr musste die 26-Jährige erst ein Tal durchschreiten, ehe sie auf
dem Gipfel stand. Regungslos lag der Skistar am Mittwoch nach Platz
17 in der Abfahrt noch im Schnee von Lenzerheide. Soeben hatte sie
die Führung im Gesamtweltcup an Lindsey Vonn verloren. Doch die
Königin des Comebacks kämpfte sich zurück.
Vonn durfte nicht mehr kontern. Der Ärger der Amerikanerin ü
Man stelle es sich vor: Bruce Springsteen ist in der Kölner Arena
und bricht sein Konzert nach dem einen gespielten Song "The River"
ab. Wer den "Boss" kennt, weiß, dass so etwas unmöglich ist –
vielmehr bedient er sein Publikum bis zu drei Stunden.
Der Vergleich mit dem Boxen hinkt natürlich, aber die Enttäuschung
der Zuschauer ist mit der vergleichbar, hätte sich eine Musikgröße
nach nur einem Lied ver